Bergfahrt

„Der Versuch, des Menschen, den Berg zu begreifen.“ Im Kino in Bad Endorf, Berlin, Murnau, Pforzheim, Schongau, Trostberg, Ratzeburg und Wolfratshausen

Helke Sander -- Aufräumen

Ab 22. November 2024 als Video

Was wir gemeinsam schufen

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Unsere aktuellen Filme

Neu 2024

Bergfahrt

Ort
Schweiz
Jahr
2024
Buch/Regie
Dominique Margot

Es gab sie lange vor der Menschheit, und sie werden diese überdauern. 250 Millionen Jahre sind sie alt — die Alpen. Vieles haben sie scheinbar stumm kommen und vergehen sehen. Sie haben ihr eigenes Leben. Unheimlich waren sie unseren Vorfahren, sie sahen in den Gipfeln Monster, Drachen, Gefahr. Gewalten, die sich unserem Einfluß entziehen. Erst mit dem Massentourismus glaubte man, sich die Berge untertan zu machen, man beutete sie meist rücksichtslos aus.

Doch findet langsam ein Umdenken statt. Forschende, Künstlerinnen und Künstler, Philosophinnen und Philosophen, viele versuchen, sich dem Wesen der Berge auf neue Weise zu nähern. Sie spiegeln die gegensätzlichen Ansätze in einer Zeit, in der wir unsere Werte neu definieren und den Wandel aktiv suchen müssen. „Bergfahrt“ ermöglicht faszinierende Einblicke in die Rätsel, die uns die Millionen Jahre alten Riesen stellen.

„Bergfahrt“ zeigt in fantastischen Aufnahmen die Größe und Schönheit der Berge und ist dabei weit entfernt von dem heimattümelnden Alpenbild, das wir aus den Medien kennen. Der Film portraitiert Menschen, die dieses einzigartige Welterbe erforschen, Menschen, die das geheime Leben der Berge zu entschlüsseln suchen, es verstehen und bewahren wollen.

www.bergfahrt.com

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Elda und die Monster

Ort
Argentinien
Jahr
2023
Buch/Regie
Nicolás Herzog

„Elda y Los Monstruos“ ist eine moderne und auch sehr queere Rockband, „Glam“, herrlich bunte Bühne, aber wer ist die Frontfrau? Ein Frontmann? Es ist Elda, ein junger grellblonder Mann, der hier desöfteren sein vermeintliches Geschlecht zur Schau stellen kann, aber doch irgendwie eine Frau, ein Mädchen ist. Whatever.

„Elda und die Monster“ ist ein sehr bunter, moderner, junger, lebensbejahender Film. Ein Versprechen, daß vieles besser wird, nicht nur beispielsweise was Rollenverhalten betrifft. Kern des Films ist eine empfindsame Reise in den Wald, in sumpfiges Gebiet, wo sich die Wasserschweine tummeln, zum Grab einer unbekannten Toten im Wald. Ein geschmücktes Grab mit Devotionalien, das Grab einer ermordeten Transperson, Binarität und Natur verschmelzen miteinander. Begleitet wird das von tollen Auftritten der Band mit fabelhaften Songs.

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The Gate -- Ein Leben lang im Krieg

Ort
Bundesrepublik Deutschland
Jahr
2023
Buch/Regie/Koproduktion
Jasmin Herold, Michael David Beamish

In der abgelegenen Wüste von Utah befindet sich die streng geheime militärische Testanlage Dugway. Hier führt die US-Armee Tests für den Krieg von morgen durch, spezialisiert auf Atomwaffen, chemische und biologische Kampfstoffe wie Anthrax und spezielle Nervengifte. Bereits die Piloten von Hiroshima haben auf diesem Gelände trainiert. An diesem Ort, der fernab der Kriegsgebiete liegt, treffen verschiedene Personen aufeinander: ein Soldat, der schwer traumatisiert ist, ein Militärseelsorger, ein Überlebender des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und ein Vater, der nach seinem vermißten Sohn sucht. Sie alle sind stolz auf ihren American Way Of Life, aber gleichzeitig gezeichnet von den Schrecken des Krieges. Denn der Krieg hat sich unauslöschlich in die Seelen der Menschen und das kollektive Gedächtnis der USA eingeprägt. Die USA sind seit Jahrzehnten das Land mit den weltweit höchsten Militärausgaben.

Der bildgewaltige Film nähert sich seinen Protagonisten vorurteilsfrei und zeigt, wie sie sich in einem Gesellschaftssystem bewegen, das Gewaltanwendung als Freiheitsrecht betrachtet. Was bedeutet es, wenn Waffen und die damit verbundenen Rituale zur Stärkung des familiären Zusammenhalts genutzt werden? Wenn Schießübungen als Bindungsmaßnahme zwischen Vätern und Söhnen dienen? Und wenn über allem die Angst schwebt und täglich tiefer ins Leben einsickert, unbeeindruckt von der alltäglichen Aufrüstung?

Im Programm von DOK Leipzig

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Helke Sander -- Aufräumen

Ort
Bundesrepublik Deutschland
Jahr
2023
Buch und Regie
Claudia Richarz

Die Filmemacherin und Autorin Helke Sander ist eine Ikone nicht nur der Frauenbewegung, sondern auch des neuen deutschen Films. Historische Umwälzungen brauchen manchmal nur einen kleinen Impuls, der die versteinerten Verhältnisse plötzlich in Bewegung bringt. Helke Sander hat vor vielen Jahren eine solche erdrutschartige Veränderung in Deutschland ausgelöst.Wie viele Künstlerinnen konnte sie ihre Filme nur mit Hartnäckigkeit und gegen Widerstand drehen. Viele Projekte blieben unrealisiert, die Finanzierungen gelangen nicht.

Hinter Sanders emanzipierter Haltung steht die kontinuierliche Aufforderung, nachzudenken, vermeintliche Selbstverständlichkeiten nicht hinzunehmen und unabhängig von dem, was andere für richtig halten, auch immer auf sich selbst zu hören.

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Kaffee und ein ein Paar neue Schuhe

Ort
Albanien/Portugal/Griechenland/Kosovo
Jahr
2022
Buch/Regie
Gentian Koçi

Agim und Gëzim, eineiige Zwillinge in ihren Dreißigern, verbindet eine starke brüderliche Liebe. Sie sind taub, aber das stört sie nicht in ihrem Alltag. Eines Tages erhalten sie eine Nachricht, die alles verändert: Sie haben eine seltene Erbkrankheit und werden auch ihr Augenlicht verlieren. Gemeinsam und mit Gëzims Freundin Ana an ihrer Seite, werden sie mit ihrem veränderten Verhältnis zur Welt konfrontiert. Gemeinsam bei einer Tasse Kaffee müssen die beiden Brüder ihre Beziehung neu definieren, während sie versuchen, sich an ihr neues Leben anzupassen.

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Pornomelancolia

Ort
Argentien/Brasilien/Frankreich
Jahr
2022
Bildgestaltung/Regie
Manuel Abramovich

Lalo ist mit 34 Jahren vielleicht nicht mehr ganz so jung, das Geld braucht er aber trotzdem. „Pornomelancolía“ erzählt sein Arbeiterschicksal. Lalos Job in einer Metallwerkstatt ist schlecht bezahlt, und ihm als HIV-positiven Mann fehlt die soziale Sicherung. Nur eines hat er reichlich, Sex, vor allem virtuell. Dates, Dates, Dates, das Handy ist voll. Aus finanziellen Gründen läßt er sich auf eine Pornoproduktion ein. Die Kollegen prophezeihen ihm, mit ein paar englischen Ausdrücken könne er ein gutverdienender Star werden. Der Regisseur dreht einstweilen mit Lalo und anderen jungen Männern ein mexikanisches Revolutionsdrama, nur daß es dabei weniger um Revolution geht als vielmehr um Sex von Mann zu Mann -- Zapatismus, neu gedeutet. Bald zeigt sich, daß in der Branche Produktion und Produktionsmittel schneller definiert und verändert werden als anderswo, ebenso die Rezeption. Für Lalo eine Herausforderung, der er sich stellen muß…

„Pornomelancolía ist kein Film über Pornografie, sondern ein Film darüber, wie wir den Blicken der anderen begegnen.“ (Manuel Abramovich)

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Was wir gemeinsam schufen

Ort
Argentinien
Jahr
2024
Produktion, Buch und Regie
Nicolás Teté

Was bedeutet Liebe? Was bedeutet Zusammensein? Was verspricht man sich? Zwei junge Männer haben sich aufs Land zurückgezogen, um einen Neubeginn zu wagen. In der Einsamkeit der argentinischen Pampa sind sie einerseits bewunderte Fremde und andererseits ein wenig Fremdkörper, die die Nachbarn neugierig beschauen. Als eine Freundin ihren Besuch ankündigt, kommen gewichtige Fragen auf… Vielleicht wird nicht alles gut für das Paar, aber vieles. Die Zukunft ist offen und heißt zugleich Zusammengehörigkeit.

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Wenn ich nach oben schaue sehe ich mich unten wieder

Ort
Kosovo
Jahr
2022
Buch/Regie
Ilir Hasanaj

Mitten in Europa: ein kleines Land, eingezwängt zwischen Staaten, die sich ideologisch auf behauptete vergangene Reiche stützen, um mit den Kränkungen der jüngeren Geschichte zurechtzukommen: Kosovo, bisweilen auch „Amselfeld“ genannt. Die Gesellschaft leitet den Druck von außen im inneren weiter. In einer derartigen Gesellschaft, die Räume für heteronormative Selbstdarstellung kultiviert und aufrechterhält und die von Natur aus diejenigen nicht akzeptieren, die sich von der weithin akzeptierten Norm unterscheiden, ist das Sein fast unerträglich. Heimat ist ein Gefühl, sagt man, aber wo ist Heimat, wenn man sich nicht einmal in seinem eigenen Körper und Geist zu Hause fühlen darf? Was ist das Selbst, wenn es ständig verdrängt und abgelehnt wird? „Wenn ich nach oben schaue, sehe ich mich von innen“ erzählt Geschichten von queeren Menschen aus dem Kosovo, die sich auf der ständigen Suche nach einem sicheren Ort befinden, an dem sie sie selbst sein können.

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Filme von Thomas Heise (1955 - 2024)

Heimat ist ein Raum aus Zeit

Ort
Bundesrepublik Deutschland/Österreich
Jahr
2019
Buch/Regie/Sprecher
Thomas Heise

Was bleibt? Biografien hinterlassen Spuren. Die Zeitläufte auch. Wie sich das eine zum anderen verhält untersucht Thomas Heise in „Heimat ist ein Raum aus Zeit“.

Der Film folgt den biografischen Spuren einer zerrissenen Familie über das ausgehende 19. und das folgende 20. Jahrhundert hinweg. Es geht um Menschen, die einst zufällig zueinander fanden, dann einander verloren. Deren verbliebene Kinder und Enkel jetzt verschwinden. Es geht um Sprechen und Schweigen. Erste Liebe und verschwundenes Glück. Väter, Mütter, Söhne, Brüder, Affären, Verletzung und Glück in wechselnden Landschaften, die verschiedene, einander durchwuchernde Spuren von Zeiten in sich tragen.

Eine Collage aus Bildern, Tönen, Briefen, Tagebüchern, Notizen, Geräuschen, Stimmen, Fragmenten. „Heimat ist ein Raum aus Zeit“ ist ein Nachdenken über die Zeit und die Liebe in ihr, den Menschen, in Tönen, Bildern und Sprache. Immer bleibt ein Rest, der nicht aufgeht.

Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

Im Programm von DOK Leipzig

Gewinner des Caligari-Filmpreises 2019

Gewinner Meilleur long métrage de la Compétition Internationale Visions du Réel Nyon 2019

Gewinner Deutscher Dokumentarfilmpreis 2019

Gewinner Chantal Akerman Award Jerusalem Film Festival 2019

Gewinner The Avner Shalev—Yad Vashem Chairman’s Award For Artistic Achievement In Holocaust-Related Film Jerusalem Film Festival 2019

Gewinner Special Jury Prize – International Feature RIDM Montréal 2019

Gewinner Jury-Preis Lanzarote Muestra Internacional de Cine

Preis der deutschen Filmkritik 2019

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Kinder. Wie die Zeit vergeht.

Ort
Bundesrepublik Deutschland
Jahr
2007
Buch/Regie
Thomas Heise

Auf einem weißen Kerosintank eines riesigen, weitgehend menschenleeren Geländes einer Raffinerie steht in großen Lettern das Wort TOTAL. Hinter jedem der nächtlich erleuchteten Fenster eines Wohnblocks des nahen Halle-Neustadt kann man Menschen bei ihren Verrichtungen sehn. Einer der Menschen ist Jeanette. Sie ist 24 Jahre alt, arbeitslos in Umschulung, allein. Ihre Kinder Tommy (8) und Paul (3) schlafen nebenan. Jeanette betrachtet Fotos ihrer Kinder. Sie hat einen Traum: Busfahrerin werden.

Jeanette hat ein drittes Kind, Annabelle, und ist mit Guido zusammen. Jeanette und Guido fahren Bus. Tommy ist 15, so alt wie seine Mutter, als sie mit ihm schwanger wurde, in der siebenten Klasse, im neunten Schuljahr. Er sitzt im Klassenraum vor seinem Lehrer. Er will einen Antrag auf Verlängerung seiner Schulzeit stellen. Er weiß nicht, warum: „Ich denk mir was aus.“

Jeanettes Mutter Ingrid ist Hausfrau, ihr Vater Heinz arbeitet im Vierschichtdienst auf dem Gelände der Raffinerie. Jetzt sind Jeanette, seine Tochter und vier seiner Söhne aus dem Haus. Tino (18), der jüngste, wohnt noch Zuhause. Vater und Sohn sprechen nicht miteinander. Tino ist in der Lehre zum Fachlageristen und will ein Nazi sein. Tino will verstanden werden.

Paul (10), Jeanettes zweiter Sohn erhält seine Bildungsempfehlung. Er könnte aufs Gymnasium, will aber nicht. Er schießt ein Tor gegen den Sportverein mit dem alten Namen SC LEUNA, jetzt TOTAL.

(Text: Thomas Heise)

Ruhig und geradezu lakonisch schauen wir in diese Welt. Wir erleben Krisengespräche zwischen Tommy und seinem sehr souveränen Lehrer. Wir lernen seinen rechtsradikalen Freund kennen und seinen Bruder, der gut in der Schule ist, aber nicht aufs Gymnasium will („meine Mutter will das auch nicht“).

Thomas Heise ist ein Meister der Einfühlung. Und so wirken seine Berichte aus den ganz normalen Familien niemals denunzierend. Heise stellt sich deutlich auf die Seite derer, die er beschreibt und kann dadurch viel mehr Details und Zwischentöne beschreiben als es unbeteiligte Beobachter könnten.

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Aus unserem Programm: Filme von der Berlinale

Feriado. Erste Liebe

Ort
Ecuador/Nowegen
Jahr
2014
Buch/Regie
Diego Araujo

Auf so was hat Juan Pablo, den sie alle nur Juanpi nennen, ja wohl gar keinen Bock: schon wieder die großen Ferien bei seinem Onkel zu verbringen. Mit Cousins und Cousinen, mit denen er kaum etwas anfangen kann, weit weg von der Stadt in den Bergen. Zumal der Onkel gerade heftig in den Schlagzeilen ist durch skandalöse Bankgeschäften, mit denen er unzählige Menschen um ihre Ersparnisse gebracht hat. So oft es geht, haut Juanpi ab, das aufgeregten Chaos in der Familie ist gar nichts für den sensiblen Jungen, der gerne zeichnet und seinen Gedanken nachhängt. Auf einem seiner Streifzüge begegnet er dem hübschen Juano aus dem nahegelegenen Dorf und fühlt sich von ihm seltsam angezogen. Juano ist wild, hat schwarze Haare, hört Heavy Metal und schraubt an Motorrädern. So jemand ist Juan Pablo noch nie begegnet, und auch seine Gefühle für ihn sind völlig neu… Das Leben beginnt heute: FERIADO erzählt in traumhaften Bildern und mit authentischen Darstellern die Geschichte eines Jungen am Ende der Pubertät. Große Gefühle, erste Liebe, erwachende Sexualität: Autor und Regisseur Diego Araujos Film nimmt uns mit in die junge Welt Juanpis, der feststellt, daß er zu sich selbst finden muß, um sein Glück zu finden.

Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

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Greta

Ort
Brasilien
Jahr
2019
Buch/Regie
Armando Praça

„Nenn mich Greta Garbo!“ raunt der altgewordene Krankenpfleger Pedro seinen Gelegenheitslovern beim Sex zu. Die Aufforderung ist ein Schrei nach Liebe und Realitätsflucht. Hollywood-Ikone Garbo verkörpert für Pedro all den Glamour, der seinem eigenen Alltag zwischen überfüllter Klinik, Sauna, Nachtclubs und tristem Wohnblock fehlt. Mit der legendären Zurückgezogenheit der Garbo redet er sich seine Einsamkeit schön. Doch dann nimmt er den jungen Jean bei sich auf, und die Einsamkeit bekommt Risse.

Armando Praças liebe- und würdevoller Debütfilm Greta erzählt von Freundschaft, Liebe, Sex und vom Alter. Pedros Verhältnis zu Krankheit, Tod und anderen Katastrophen, die ihn täglich umgeben, ist von einer mentalen Stärke geprägt, die ihn nicht so schnell die Nerven verlieren läßt. Auch nicht, als er etwas Überraschendes über Jean herausfindet. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr Licht durchdringt die anfängliche Düsternis. Das ist großes Milieu-Kino mit grandiosen Darsteller*innen.

Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

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Heimat ist ein Raum aus Zeit

Ort
Bundesrepublik Deutschland/Österreich
Jahr
2019
Buch/Regie/Sprecher
Thomas Heise

Was bleibt? Biografien hinterlassen Spuren. Die Zeitläufte auch. Wie sich das eine zum anderen verhält untersucht Thomas Heise in „Heimat ist ein Raum aus Zeit“.

Der Film folgt den biografischen Spuren einer zerrissenen Familie über das ausgehende 19. und das folgende 20. Jahrhundert hinweg. Es geht um Menschen, die einst zufällig zueinander fanden, dann einander verloren. Deren verbliebene Kinder und Enkel jetzt verschwinden. Es geht um Sprechen und Schweigen. Erste Liebe und verschwundenes Glück. Väter, Mütter, Söhne, Brüder, Affären, Verletzung und Glück in wechselnden Landschaften, die verschiedene, einander durchwuchernde Spuren von Zeiten in sich tragen.

Eine Collage aus Bildern, Tönen, Briefen, Tagebüchern, Notizen, Geräuschen, Stimmen, Fragmenten. „Heimat ist ein Raum aus Zeit“ ist ein Nachdenken über die Zeit und die Liebe in ihr, den Menschen, in Tönen, Bildern und Sprache. Immer bleibt ein Rest, der nicht aufgeht.

Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

Im Programm von DOK Leipzig

Gewinner des Caligari-Filmpreises 2019

Gewinner Meilleur long métrage de la Compétition Internationale Visions du Réel Nyon 2019

Gewinner Deutscher Dokumentarfilmpreis 2019

Gewinner Chantal Akerman Award Jerusalem Film Festival 2019

Gewinner The Avner Shalev—Yad Vashem Chairman’s Award For Artistic Achievement In Holocaust-Related Film Jerusalem Film Festival 2019

Gewinner Special Jury Prize – International Feature RIDM Montréal 2019

Gewinner Jury-Preis Lanzarote Muestra Internacional de Cine

Preis der deutschen Filmkritik 2019

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Love Sick

Ort
Rumänien
Jahr
2006
Regie
Tudor Giurgiu

Alexandra (Alex) und Cristina (Kiki) studieren an der Universität von Bukarest. Eigentlich sind sie nur Freundinnen. Doch als Alex ihr Zimmer in einem berüchtigten Uni-Campus gegen eines bei Kikis Tante eintauscht, entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen den beiden. Denn Kiki wohnt bei ihren Eltern im selben Haus. Alex und Kiki werden ein unzertrennliches Paar, obwohl die beiden sehr unterschiedliche Charaktere an den Tag legen. Alex tarnt ihre starke Persönlichkeit durch eine scheinbare Ruhe und Abgeklärtheit. Sie, das Landkind, möchte ihr Studium schnell beenden, um ihre einfachen Eltern nicht zu enttäuschen.

Kiki dagegen versteckt ihre emotionale Instabilität hinter einer fast schon theatralischen und extravaganten Fassade. Die beiden sind romantische Schwärmerinnen, was sich vor allem in ihrem Interesse für entsprechende französische Literatur festmachen läßt. Diese Schwärmerei geht aber in Kikis Fall noch weiter: sie hat eine Beziehung zu ihrem Bruder Alexandru (Sandu), die weiter zu gehen scheint als gewöhnliche moralische Vorstellungen es erlauben. In einer derartigen Beziehung sieht sie die höchste Reinheit Und in dieser Beziehung sieht sie ihren sprunghaften und launischen Bruder Sandu als Ebenbild des vom Weltschmerz zerrissenen romantischen René, der Schöpfung von Chateaubriand. Sandu ist jedoch weniger romantisch, als vielmehr von krankhafter Eifersucht gequält, Eifersucht auf Alex. Folglich bringt er Kiki in ein Abhängigkeitsverhältnis, aus dem sie kaum entkommen kann.

Der Sommer kommt, und Alex lädt Kiki in ihr Elternhaus auf dem Land ein. Dort finden das Paar Ruhe und Frieden und begibt sich auf die Spuren von Alex Kindheit. Erst hier, und nicht in der Großstadt, in der angeblich Anonymität möglich ist und das Ausprobieren für osteuropäische Kulturen ungewohnter Lebensentwürfe, können die Mädchen ihre Freundschaft vollständig leben. Allerdings wird deren wahre Natur Alex´ Eltern nicht deutlich. Bis einen Tag unerwartet Sandu aufkreuzt.

Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

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Aus unserem Programm: Filme von DOK Leipzig

The Gate -- Ein Leben lang im Krieg

Ort
Bundesrepublik Deutschland
Jahr
2023
Buch/Regie/Koproduktion
Jasmin Herold, Michael David Beamish

In der abgelegenen Wüste von Utah befindet sich die streng geheime militärische Testanlage Dugway. Hier führt die US-Armee Tests für den Krieg von morgen durch, spezialisiert auf Atomwaffen, chemische und biologische Kampfstoffe wie Anthrax und spezielle Nervengifte. Bereits die Piloten von Hiroshima haben auf diesem Gelände trainiert. An diesem Ort, der fernab der Kriegsgebiete liegt, treffen verschiedene Personen aufeinander: ein Soldat, der schwer traumatisiert ist, ein Militärseelsorger, ein Überlebender des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und ein Vater, der nach seinem vermißten Sohn sucht. Sie alle sind stolz auf ihren American Way Of Life, aber gleichzeitig gezeichnet von den Schrecken des Krieges. Denn der Krieg hat sich unauslöschlich in die Seelen der Menschen und das kollektive Gedächtnis der USA eingeprägt. Die USA sind seit Jahrzehnten das Land mit den weltweit höchsten Militärausgaben.

Der bildgewaltige Film nähert sich seinen Protagonisten vorurteilsfrei und zeigt, wie sie sich in einem Gesellschaftssystem bewegen, das Gewaltanwendung als Freiheitsrecht betrachtet. Was bedeutet es, wenn Waffen und die damit verbundenen Rituale zur Stärkung des familiären Zusammenhalts genutzt werden? Wenn Schießübungen als Bindungsmaßnahme zwischen Vätern und Söhnen dienen? Und wenn über allem die Angst schwebt und täglich tiefer ins Leben einsickert, unbeeindruckt von der alltäglichen Aufrüstung?

Im Programm von DOK Leipzig

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Heimat ist ein Raum aus Zeit

Ort
Bundesrepublik Deutschland/Österreich
Jahr
2019
Buch/Regie/Sprecher
Thomas Heise

Was bleibt? Biografien hinterlassen Spuren. Die Zeitläufte auch. Wie sich das eine zum anderen verhält untersucht Thomas Heise in „Heimat ist ein Raum aus Zeit“.

Der Film folgt den biografischen Spuren einer zerrissenen Familie über das ausgehende 19. und das folgende 20. Jahrhundert hinweg. Es geht um Menschen, die einst zufällig zueinander fanden, dann einander verloren. Deren verbliebene Kinder und Enkel jetzt verschwinden. Es geht um Sprechen und Schweigen. Erste Liebe und verschwundenes Glück. Väter, Mütter, Söhne, Brüder, Affären, Verletzung und Glück in wechselnden Landschaften, die verschiedene, einander durchwuchernde Spuren von Zeiten in sich tragen.

Eine Collage aus Bildern, Tönen, Briefen, Tagebüchern, Notizen, Geräuschen, Stimmen, Fragmenten. „Heimat ist ein Raum aus Zeit“ ist ein Nachdenken über die Zeit und die Liebe in ihr, den Menschen, in Tönen, Bildern und Sprache. Immer bleibt ein Rest, der nicht aufgeht.

Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

Im Programm von DOK Leipzig

Gewinner des Caligari-Filmpreises 2019

Gewinner Meilleur long métrage de la Compétition Internationale Visions du Réel Nyon 2019

Gewinner Deutscher Dokumentarfilmpreis 2019

Gewinner Chantal Akerman Award Jerusalem Film Festival 2019

Gewinner The Avner Shalev—Yad Vashem Chairman’s Award For Artistic Achievement In Holocaust-Related Film Jerusalem Film Festival 2019

Gewinner Special Jury Prize – International Feature RIDM Montréal 2019

Gewinner Jury-Preis Lanzarote Muestra Internacional de Cine

Preis der deutschen Filmkritik 2019

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Uta

Ort
Bundesrepublik Deutschland
Jahr
2019
Buch/Regie
Mario Schneider

Uta stand der DDR-Underground-Kultur nahe und verdient sich ihre Groschen als Straßensängerin. In einfachsten Verhältnissen lebend und von schweren Schicksalsschlägen gezeichnet, sieht sie stets das Gute im Menschen. Wie groß ihr Herz tatsächlich ist, wird auf den Prüfstand gestellt, als ihr langjähriger Lebensgefährte Jens sich in einen jungen Schauspieler verliebt.

Im Programm von DOK Leipzig

Filmgespräch mit Mario Schneider bei DOK.fest München 2020

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While The Green Grass Grows

Ort
Schweiz/Kanada
Jahr
2023
Buch/Regie/Bildgestaltung/Ton
Peter Mettler

Ein Film, der uns Achtsamkeit lehrt. In seinem audiovisuellen Tagebuch nimmt der preisgekrönte schweizerisch-kanadische Filmemacher Peter Mettler Abschied von seiner Mutter und von seinem Vater. Der Film geht jedoch weit über eine persönliche Trauerarbeit hinaus. In einer stets dialogisch ausgerichteten Suchbewegung über den Lebenszyklus denkt er über das Diesseits und das Jenseits, über das Sein und die Zeit nach. Es ist ein ewiger Kreislauf und ein Fließen -- wie das fortwährende Vorbeiziehen von Wolken und Flüssen.

Visuell und inhaltlich schöpft Peter Mettler aus persönlichen Gesprächen, aus philosophischen und spirituellen Texten wie auch aus seinem eigenen Film- und Soundarchiv. Sein Zugang ist geprägt von Offenheit und Demut gegenüber dem Leben und der Natur. Diese aufmerksame Haltung charakterisiert die Auffassung des Regisseurs vom „Filme Machen“ per se, die sein ganzes Werk bestimmt. „While The Green Grass Grows“ umfasst zwei Teile eines größer angelegten epischen Tagebuchprojekts mit gleichnamigem Titel.

Im Programm von DOK Leipzig · Goldene Taube 2023

while-the-green-grass-grows.de

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Aus unserem Programm: Ausgezeichnete Filme -- Prädikat: wertvoll/besonders wertvoll

Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder

Ort
Bundesrepublik Deutschland
Jahr
2014
Produktion/Buch/Regie
Claudia Funk

Unsere heutige Gesellschaft altert rasch, das Thema „Altern in Würde“ wird immer wichtiger. Welche Alternativen gibt es zum viel diskutierten Pflegemodell? Wie und unter welchen Umständen wollen wir selbst altern? Der abendfüllende Dokumentarfilm „Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder“ von Claudia Funk zeigt auf spannende und humorvolle Weise, wie im rumänischen Siebenbürgen ein ganz anderes Modell für das „Altern in Würde“ erfolgreich praktiziert wird. Dieses Modell eines gemeinsamen Lebens im Alter steht im Mittelpunkt des Films.

Die Siebenbürger Sachsen leben in einer Zentralregion Rumäniens, die etwa so groß wie Bayern ist. Nach dem Sturz des Diktators Nicolae Ceaușescu 1989 sind von den etwa 120.000 Sachsen nur noch ca. 10.000 in ihrer Heimat geblieben, vor allem die Älteren und Alleinstehenden. Ungefähr 30 dieser Menschen im Alter zwischen 60 und 90 Jahren leben zusammen in einem Altersheim in Hetzeldorf/Aţel. Der einfühlsame Film beobachtet mit pfiffigem Witz, aufgenommen in klaren, schönen Bildern das Alltagsleben seiner Bewohner. Sie beackern 12 Hektar Land, kümmern sich um Kühe, Schafe und Hühner. Jeder tut das in seinem Tempo, jeder so lange und so gut er kann. Sie bekommen für ihre Arbeit etwas, was in Deutschland selten geworden ist: das Versprechen, in ihrer gewohnten Umgebung und in Würde alt werden zu können. Egal wie lange es dauert, egal, was es kostet. Sie werden im Altenheim gepflegt bis zum letzten Tag. Ein Drittel der anfallenden Kosten kann das Altenheim eigenständig erwirtschaften, der Rest kommt von Zuschüssen und Spenden.

Aber die Arbeit ist nicht der einzige Grund, warum jeder hier seine Aufgabe hat. „Das macht auch etwas mit dem Menschen”, sagt Ursula Juga Pintican, die Leiterin der Diakonie Mediasch, dem Träger des Altenheims. „Man gibt ihm ein bißchen mehr das Gefühl, daß er gebraucht wird. Daß er nicht nur hergekommen ist, und da jetzt wartet auf sein Ende.“

Die Jury der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) hat den Film einstimmig mit dem Prädikat „wertvoll“ ausgezeichnet. Er ist „ein kluger Dokumentarfilm“, in dem sich „die Autorin auf unaufdringliche Art ihren Protagonisten nähert und ihnen immer genügend Raum und das Vertrauen gibt, zu Wort zu kommen und ihre Sicht auf das Leben zu offenbaren. Das Altenheim von Atel gleicht einer Alten-WG, in der sich die Bewohner gegenseitig unter die Arme greifen und damit noch nicht vollständig aufs Altenteil ,abgeschoben‘ wurden. [.] Das kann auch ein generelles Modell für das Zusammenleben in einer alternden Gesellschaft sein“, urteilte die FBW-Jury.

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Augenlied

Ort
Bundesrepublik Deutschland
Jahr
2003
Buch/Regie
Mischka Popp, Thomas Bergmann

Sieht jemand, der nicht sieht, nichts? Blindheit ist für Sehende faszinierend. Und erschreckend. Und unvorstellbar. Wie sehen Blinde die Welt? Wir haben eine Reise durch Europa gemacht. Und ganz unterschiedliche Menschen getroffen. Alle sind blind. Ein Film mit Blinden. Aber er handelt vom Sehen. Vom Sichtbaren und Unsichtbaren. Vom Hören, vom Riechen. Von Schönheit und vom Schrecken. Von Träumen. Von der Wahrnehmung der Welt mit allen Sinnen. Ein Film über uns. Über unsere Netzhaut, unsere Wahrnehmung. „Sehende, scheint mir, sehen wirklich nicht sehr viel“ sagt John Hull in unserem Film. Und lacht. Und erzählt uns eine Traumgeschichte, wild und wüst. Alle Blinden sehen. Aber nicht wie wir. „Augenlied“ ist ein Film über den Verlust. Und ein Film über den Reichtum. Ein Reichtum, der -- wie verborgen auch immer -- in uns allen ist. Plötzlich, mitten in Frankfurt, sagt Janis, die blinde Mutter: „Ich rieche den Wind vom Meer.“ Und John, der Professor aus England, weiß die Antwort auf die Frage: Warum küßt man mit geschlossenen Augen? (Text: Mischka Popp und Thomas Bergmann) Ausgezeichnet mit dem Hessischer Filmpreis 2003

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Losers And Winners

Ort
Bundesrepublik Deutschland
Jahr
2006
Produktion/Buch/Regie
Ulrike Franke, Michael Loeken

Eine gigantischen Industrieanlage verschwindet: Eineinhalb Jahre lang begleiten die Filmemacher Ulrike Franke und Michael Loeken die Demontage einer Kokerei in Duisburg durch die Käufer aus China. Der Film erzählt Geschichten entlang des Verschwindens: Wie die Koker im Pott Ankunft und Arbeitsweise der Chinesen erleben, was sie fühlen, wenn sie mit der modernsten Kokerei der Welt auch ihren Stolz schwinden sehen, aber auch die Belastungen. und Konflikte in der 60-Stunden-Woche der chinesischen Arbeiter fernab ihrer Heimat und ihrer Familien, zwischen Zukunftseuphorie und Zweifeln.

Zwei Welten treffen aufeinander. Doch wer ist am Ende Gewinner, wer Verlierer, wenn die Arbeit samt „Wirtschaftswunder“ auswandert und eine deutsche Region das Phänomen Globalisierung auf einmal ganz konkret am eigenen Leib zu spüren bekommt, während im Reich der Mitte täglich neue Visionen entstehen und vergehen?

Ausgezeichnet mit dem Adolf-Grimme-Preis 2009

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love, peace and beatbox

Ort
Bundesrepublik Deutschland
Jahr
2007
Buch/Regie/Schnitt
Volker Meyer-Dabisch

Zischen, Zirpen, Knistern, Knarren, Quietschen, Gluckern, Wummern oder ein schlichtes Plopp -- es gibt kein Geräusch, das ein Beatbox-Crack nicht mit seinem Mund nachmachen könnte. Beatboxing oder Mouthdrumming gilt nach Rap, DJing, Breakdance und Graffiti als das fünfte Element des Hip-Hop. Wie in vielen anderen Großstädten hat sich auch in Berlin in den letzten Jahren eine vielschichtige Szene entwickelt. Zu ihr gehört 4xsamples. Sie sind die amtierenden Vizeweltmeister im Teambattle und gehören zu den populärsten Bands der Republik. Die von DJ Mesia, BeeLow und dem 2003 ermordeten Maxim erfundene Beatboxmeisterschaft ist mittlerweile bis nach Australien exportiert worden. 2006 begann der Filmemacher Volker Meyer-Dabisch die Protagonisten der Berliner Beatbox-Szene bei ihren Auftritten, im Studio und beim Proben zu beobachten. In seinem Film „love, peace & beatbox“ stellt er jetzt die wichtigsten Protagonisten der Szene vor, läßt sich ein in ihren Kosmos der Töne, Rhythmen und Geräusche, lauscht ihrer Kunst und erklärt dem Publikum die Beatbox-Welt.

Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

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