107 Suchergebnisse

    Acht Jahre

    Ort
    Spanien
    Jahr
    2021
    Buch/Regie
    JD Alcázar

    Wie könnte man die wahre Liebe vergessen? Für José ist David der Mann seines Lebens. Als er sich nach acht gemeinsamen Jahren plötzlich von ihm trennt, wird José von Erinnerungen an ihre frühere Beziehung heimgesucht, die ihm vor Augen führen, daß ihr gemeinsames Leben nicht so ideal war, wie er einst dachte.

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    The Advocate For Fagdom

    Ort
    Frankreich
    Jahr
    2011
    Buch/Regie
    Angélique Bosio

    Achtung, Baby, dieser Film ist gefährlich! Sie sehen Massenvergewaltigungen und sadomasochistischen Sex, treffen Waffenfetischisten und Freunde des Naziregimes. Oder doch nicht? All das und noch viel mehr hat man Bruce LaBruce, dem Anführer und enfant terrible der Queercore-Filmszene, schon vorgeworfen. Und wäre der Satz nicht schon zu den Arbeiten von Pasolini geprägt worden, könnte man sagen, daß der Film- und Theatermacher alle heiligen Kühe unsittlich berührt hat. LaBruce provoziert, schockiert, ironisiert. Dabei ist er immer ein konsequenter Verfechter schwuler Interessen.

    „The Advocate For Fagdom“ ermöglicht einen Einblick in LaBruces Leben und Schaffen und zeigt die verschiedenen Facetten dieses Phänomens der Popkultur. Neben Filmausschnitten und seltenen Archivaufnahmen kommen Schriftsteller, Filmemacher, Galeristen, Schauspieler, Fotografen, Produzenten, Freunde und Liebhaber zu Wort. John Waters, Bruce Benderson, Harmony Korine, Gus Van Sant, Richard Kern, Rick Castro und andere interpretieren, geben ihre Eindrücke und Theorien wieder oder wissen Anekdoten zu berichten. „The Advocate For Fagdom“ ist das faszinierende Porträt eines Künstlers mit einzigartigen Talenten, einer komplexen Persönlichkeit im Krieg mit den Systemen.

    Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

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    Akrobaten

    Ort
    Kanada
    Jahr
    2019
    Buch/Regie
    Rodrigue Jean

    Montréal im tiefen Winter. Kräne drehen sich über der Innenstadt wie in einem Ballett und arbeiten unermüdlich für ein boomendes Neubaugebiet. Zwei Fremde treffen sich zufällig in einer unfertigen Wohnung. Eine Begegnung, die sich zu einer körperlich und seelisch wilden Beziehung steigert, eine Abhängigkeit jenseits der Vernunft. Micha ist ein in Russland geborener Hochseilartist, dessen Karriere durch ein gebrochenes Bein gefährdet ist. Christophe ist offensichtlich reich, attraktiv und erfolgreich, zumindest auf den ersten Blick. Wer dominiert? Wer manipuliert? Liebe ist schmerzhaft und die menschlichen Beziehungen sind komplex.

    „Akrobaten“ ist der sechste Spielfilm von Rod Jean („Alex -- süchtig nach Liebe“) -- eine mysteriöse wie auch sexuell explizite Geschichte.

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    Alex -- Süchtig nach Liebe

    Ort
    Kanada
    Jahr
    2014
    Regie
    Rodrigue Jean

    Alex ist jung, stark und schön. Einer ohne Vergangenheit und mit unsicherer Zukunft. Mit großem Selbstbewußtsein verkauft er seinen Körper in der feindseligen Atmosphäre des winterlich-kalten Montréal an Männer jeglichen Alters. Dabei ist er, der harte Hund, eigentlich ein Träumer. Seine Homies, seine Familie, das sind Bruno, Simon, Jeanne, Éric und Velma, allesamt gefangen in der gleichen Spirale von Zwang und Sucht. Sie sind die gefallenen Engel in einer Zeit voller Gewalttätigkeit und Düsternis, in der sie allein durch ihre Schönheit glänzen. Jean Genet könnte einen Menschen wie Alex beschrieben haben. Eine starke, direkte, harte Großstadterzählung aus einem rauhen Milieu voller Sex, Gewalt und Abhängigkeit.

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    All My Life

    Ort
    Ägypten
    Jahr
    2008
    Produzent/Buch/Regie/Schnitt
    Maher Sabry

    Rami ist 26, lebt in Kairo, hat einen gut bezahlten Job, liebt das Leben -- und er ist schwul. Nicht unbedingt offen, aber er versteckt sich nicht hinter heterosexuellen Beziehungen. Er war glücklich mit Walid, der ihn jedoch für eine Frau verlassen hat -- aus „Rücksicht“ auf die Familie. Ramis beste Freundin Dalia verläßt die Stadt, geht an die Uni von San Francisco und drängt Rami, mit ihr zu kommen. Karim, der beste Freund, Arzt, treibt sich gerne in der versteckten schwule Szene der Metropole herum, hat einen amerikanischen Liebhaber und wird bei einer Razzia beinahe verhaftet. Ahmad, Ramis Nachbar, ist ein strenggläubiger Muslim, der mit seinen unterdrückten Trieben hadert. Und Mina, der christliche Junge von gegenüber, begehrt Rami schon lange, lebt ungeoutet unter der Fuchtel seiner Mutter. Rami beginnt ein unstetes Leben und gibt sich mit Touristen ab, die auf der Suche nach Sex sind. Als er den charmanten jungen Atef kennenlernt, einen Kellner, muß er sich entscheiden: kann er jemandem lieben, der nicht aus seinen Kreisen stammt?

    Im Jahr 2001 wurden 52 Männer in der Discothek „Queen Boat” 2001 in Kairo verhaftet. Auf dieser Basis erzählt Autor und Regisseur Maher Sabry von der problematischen Realität schwulen Alltags in Ägypten. Die dreijährige Drehzeit ohne Budget und unter hohen Risiken, geprägt von Zensurbestimmungen und staatlichen Restriktionen, hat sich gelohnt: „All My Life“ ist ein Paradebeispiel des ägyptischen Untergrund-Films, ein politisches und poetisches Statement für den Kampf um Freiheit und (sexuelle) Selbstbestimmung. Und daß ein Ex-Mufti die sofortige Verbrennung des Films gefordert hat und ein führender Doktor dem Film unterstellt, er würde aufgrund der Darstellung von schwulem Sex die Verbreitung von Aids fördern, zeigt, wie massiv die staatliche und religiöse Unterdrückung Andersdenkender wirklich war und möglicherweise heute noch ist.

    Der Film ist ein wichtiges Zeitdokument aus dem vorrevolutionären Ägypten, einem Land, das in seiner Jahrtausende alten Geschichte noch nie eine demokratische Staatsform gesehen hat, eines Landes, dessen Zukunft niemand erahnen kann. Er entstand als „No-Budget-Film“ mit Laiendarstellern zu Teilen heimlich in Kairo und in San Francisco, wohin viele der Mitwirkenden im Exil leben.

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    And You Belong

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2013
    Buch/Kamera/Schnitt/Regie
    Julia Ostertag

    Scream Club! Das Hiphop-Electro-Duo, 2002 in dem Künstlerort Olympia, Washington, von Sarah Adorable und Cindy Wonderful als Spaß-Projekt gegründet, ist zu einer der wichtigsten Bands der queeren Musikszene geworden. Sarah und Cindy vereinen ein internationales Netzwerk aus KünstlerInnen und MusikerInnen. Sie touren durch die USA und Europa, produzieren dabei Videos und Songs, gründen ein Plattenlabel und betreiben den Berliner Undergroundclub „FabLab“ in Kreuzberg. „And You Belong“ erzählt nicht nur die Geschichte zweier charismatischer Frauen und ihrer Freundschaft, er zeigt ein kreatives Umfeld in Berlin, wo nach wie vor Kultur ohne Kommerz möglich ist, und reflektiert Gender Roles, Pop-Feminismus und individuelle Kreativität jenseits des Mainstreams. Julia Ostertags Collage aus Archivaufnahmen, Fotos, Musikvideos, Skype-Interviews und ihr nah an den ProtagonistInnen gefilmtes Material läßt den Zuschauer eintauchen in den Scream-Club-Kosmos und liefert den Soundtrack einer queeren Dekade: ein mitreißendes Zeitdokument voller Lebensfreude und Spaß!

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    Anmaßung

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2021
    Buch/Regie
    Chris Wright, Stefan Kolbe

    Wie begegnet man einem Mörder? Stellen Sie sich eine solche Begegnung vor. Was fühlen Sie? Können Sie sich auf einen solchen Menschen einlassen? Oder wäre da zwischen Ihnen und ihm immer die Tat? Genauer: Ihre Vorstellung der Tat?

    Wer beschäftigt sich gern mit einem Verbrecher? Die Macher von „Anmaßung“ sehen hin, obwohl sich der Täter Stefan S. entzieht. Ersatz für das abwesende Tätergesicht finden sie, indem sie einer Handpuppe und zwei Handpuppenspielerinnen das Feld überlassen. Hinzu kommen Masken, Spiegelungen und Projektionen. Das Motiv der Fäden und Schnüre hält den Film zusammen, und der Kommentar aus dem Off hat die Courage, die Zweifel am eigenen Tun auszusprechen.

    „Was sehen wir, wenn wir nichts sehen können?“ Diese Frage stellt Chris Wright, einer der beiden Regisseure, am Anfang aus dem Off. Es ist eine große Frage, eine, mit der Wright in ein zentrales Dilemma dokumentarischen Filmemachens vordringt. Was man in „Anmaßung“ nicht sieht, ist das Gesicht des wichtigsten Akteurs, Stefan S. Er sitzt in einem Brandenburger Gefängnis, lebenslang, Freigang ist möglich, die Entlassung auf Bewährung eine Perspektive, obwohl die Schuld schwer wiegt. Nachdem er sie gestalkt hatte, tötete Stefan S. eine Arbeitskollegin.

    Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2021

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    Arbeit Heimat Opel

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2012
    Produktion/buch/Regie
    Ulrike Franke, Michael Loeken

    Der Film portraitiert sechs Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren, die 2009 ihre Ausbildung zum Industriemechaniker im Bochumer Opel-Werk beginnen: Jerome, André, Sinan, Tim, Marius und Marcel. Der Film erzählt von ihren Hoffnungen und Ängsten, von Lebensträume und Sorgen zu Anfang eines Arbeitslebens, dessen Zukunft bereits ungewiß ist.

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    Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2014
    Produktion/Buch/Regie
    Claudia Funk

    Unsere heutige Gesellschaft altert rasch, das Thema „Altern in Würde“ wird immer wichtiger. Welche Alternativen gibt es zum viel diskutierten Pflegemodell? Wie und unter welchen Umständen wollen wir selbst altern? Der abendfüllende Dokumentarfilm „Arbeit macht das Leben süß, Faulheit stärkt die Glieder“ von Claudia Funk zeigt auf spannende und humorvolle Weise, wie im rumänischen Siebenbürgen ein ganz anderes Modell für das „Altern in Würde“ erfolgreich praktiziert wird. Dieses Modell eines gemeinsamen Lebens im Alter steht im Mittelpunkt des Films.

    Die Siebenbürger Sachsen leben in einer Zentralregion Rumäniens, die etwa so groß wie Bayern ist. Nach dem Sturz des Diktators Nicolae Ceaușescu 1989 sind von den etwa 120.000 Sachsen nur noch ca. 10.000 in ihrer Heimat geblieben, vor allem die Älteren und Alleinstehenden. Ungefähr 30 dieser Menschen im Alter zwischen 60 und 90 Jahren leben zusammen in einem Altersheim in Hetzeldorf/Aţel. Der einfühlsame Film beobachtet mit pfiffigem Witz, aufgenommen in klaren, schönen Bildern das Alltagsleben seiner Bewohner. Sie beackern 12 Hektar Land, kümmern sich um Kühe, Schafe und Hühner. Jeder tut das in seinem Tempo, jeder so lange und so gut er kann. Sie bekommen für ihre Arbeit etwas, was in Deutschland selten geworden ist: das Versprechen, in ihrer gewohnten Umgebung und in Würde alt werden zu können. Egal wie lange es dauert, egal, was es kostet. Sie werden im Altenheim gepflegt bis zum letzten Tag. Ein Drittel der anfallenden Kosten kann das Altenheim eigenständig erwirtschaften, der Rest kommt von Zuschüssen und Spenden.

    Aber die Arbeit ist nicht der einzige Grund, warum jeder hier seine Aufgabe hat. „Das macht auch etwas mit dem Menschen”, sagt Ursula Juga Pintican, die Leiterin der Diakonie Mediasch, dem Träger des Altenheims. „Man gibt ihm ein bißchen mehr das Gefühl, daß er gebraucht wird. Daß er nicht nur hergekommen ist, und da jetzt wartet auf sein Ende.“

    Die Jury der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) hat den Film einstimmig mit dem Prädikat „wertvoll“ ausgezeichnet. Er ist „ein kluger Dokumentarfilm“, in dem sich „die Autorin auf unaufdringliche Art ihren Protagonisten nähert und ihnen immer genügend Raum und das Vertrauen gibt, zu Wort zu kommen und ihre Sicht auf das Leben zu offenbaren. Das Altenheim von Atel gleicht einer Alten-WG, in der sich die Bewohner gegenseitig unter die Arme greifen und damit noch nicht vollständig aufs Altenteil ,abgeschoben‘ wurden. [.] Das kann auch ein generelles Modell für das Zusammenleben in einer alternden Gesellschaft sein“, urteilte die FBW-Jury.

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    Bandaged

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland/USA/Frankreich
    Jahr
    2009
    Regie
    Maria Beatty

    Die betörend schöne Lucille wird bald 18. Endlich kann sie der Enge der einst prächtigen Villa entkommen, die sie mit ihrer Großtante und ihrem Vater teilen muß. Ihr Traum: ein Literaturstudium. Der herrschsüchtige und ätherabhängige Vater, ein Chirurg, will sie jedoch zu einem Medizinstudium zwingen. Sie soll ihn später einmal bei seinen Versuchen unterstützen, Menschen perfekter zu heilen als die Medizin es je konnte. Dann kommt es zu einem rätselhaften Unfall: Lucilles Gesicht ist verätzt, sie ist bandagiert ans Bett gebunden und für ihren Vater ein ideales Subjekt für seine bizarren Versuche mit Hauttransplantationen. Für Lucilles Pflege (und vor allem zu ihrer Überwachung) engagiert er die Krankenschwester Joan. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich schon bald eine leidenschaftliche Liebe. Doch nicht nur ihre Affäre ist eines von vielen Geheimnissen des alten Hauses. Denn was wird geschehen, wenn Lucille, von den Bandagen im Gesicht befreit, noch mehr Freiheit ersehnt? „Bandaged“ ist ein sehr erotisches lesbisches Drama mit viel Camp, eine Verneigung vor den düsteren Krimiklassikern der 1950er und 1960er Jahre. In der Rolle der Joan brilliert Susanne Sachsse („The Raspberry Reich“, „alaska.de“).

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    BearCity

    Ort
    USA
    Jahr
    2010
    Regie
    Douglas Langway

    Sommer in New York: die Bären kriechen aus ihren Höhlen, und der hübsche Szene-Neuzugang Tyler macht sich auf, zwischen Schauspielerkarriere und Kellnerdasein die große Liebe zu finden. Denn er steht nicht auf Seinesgleichen, sondern auf richtige, ganze Kerle. Auf der Suche nach dem Mann seines Lebens trifft er haarige Typen und tonnenweise Bärenaction. Tyler taucht ein in die Bären-Community: zwar scheint es für einen unbehaarten Jungen schwer, die Brummbär-Liebe zu finden, aber seine neuen Freunde, das „magenkranke“ Schwergewicht Michael, dessen heißblütiger Lover Carlos sowie Brent und Fred, das fast monogame Traumpaar, weisen ihm den Weg zu Roger, dem grauhaarigen Traumprinz der Szene. Und dessen Herz gilt es zu erobern…

    Ein Großstadtabenteuer voller Spaß, Bier, Sex und Bowling! „Queer As Folk“ trifft „Sex In The City“: hysterische Mitbewohner, der zartbesaitete Onkel Mel, frivole Barbecues, lange Nächte und exotische Rituale – ein wahrhaft bäriger Sommer in Manhattan!

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    Becoming Animal

    Ort
    Schweiz/Großbritannien
    Jahr
    2018
    Buch/Regie
    Emma Davie, Peter Mettler

    David Abram ist der bedeutendste Theoretiker der modernen Umweltbewegung. In seinen Büchern legt er die Grundlagen für alles, was die Menschen heute bewegt, vom Fledermausschutz bis zu „Extinction Rebellion“ und „Fridays For Future“. Emma Davie und Peter Mettler zeigen den Philosophen in dem Milieu, das er über alles liebt, der Natur, und fassen seine Gedanken in atemberaubende, berauschende Bilder.

    BECOMING ANIMAL ist nicht nur eine intensive visuelle und intellektuelle Anregung, sondern vor allem ein leidenschaftliches Plädoyer für die bewußte Wahrnehmung unserer Welt, in der nicht allein menschliche Maßstäbe gelten sollten. Abrams Betrachtungsweise der Schöpfung gibt wegweisende Antworten für die Zukunft unseres Planeten und der Menschheit.

    Auf Tuchfühlung mit Büffeln, Raben, heißen Quellen und rauschenden Wäldern kommen sie dabei zu erstaunlichen Einsichten und Ansichten über das Hier und Jetzt und dessen viele Vorgeschichten. (Bildrausch 2018, Basel)

    „Becoming Animal“ bei Instagram

    Mit seinem mehrfach ausgezeichneten Buch Im Bann der sinnlichen Natur, erschienen bei think-oya erlangte David Abram Kultstatus in der Ökologiebewegung. Kaum jemand zeigt so ermutigende Wege aus der inzwischen lebensbedrohlichen, selbstgezimmerten Isolation des Menschen gegenüber der Natur auf wie Abram. Inspiriert durch die Philosophie des Phänomenologen Maurice Merleau-Ponty und seine langjährigen Reisen als Taschentrickkünstler durch Südostasien, auf denen ihn intensive Naturerfahrungen und Begegnungen mit indigenen Schamanen prägten, entwirft er eine vollständig im Körper verankerte ökologische Philosophie.

    Dabei ist für ihn der Körper keine mechanistisch-biologische Maschine, sondern das mit allen Sinnen wahrnehmende, lebendige Selbst, das unsere Sprache prägt und aus seiner Bezogenheit auf die lebendig atmende Natur heraus lebt. Mit seiner reichen, poetischen Sprache verlockt er zur sinnlichen Erfahrung einer sprechenden, fühlenden, beseelten und geheimnisvollen Natur und der Landschaft, in der wir leben. Diese innige körperliche Verbundenheit ist für ihn keine romantische Pose, sondern die Quelle für ökologisches und politisches Engagement.

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    Bergfahrt

    Ort
    Schweiz
    Jahr
    2024
    Buch/Regie
    Dominique Margot

    Es gab sie lange vor der Menschheit, und sie werden diese überdauern. 250 Millionen Jahre sind sie alt — die Alpen. Vieles haben sie scheinbar stumm kommen und vergehen sehen. Sie haben ihr eigenes Leben. Unheimlich waren sie unseren Vorfahren, sie sahen in den Gipfeln Monster, Drachen, Gefahr. Gewalten, die sich unserem Einfluß entziehen. Erst mit dem Massentourismus glaubte man, sich die Berge untertan zu machen, man beutete sie meist rücksichtslos aus.

    Doch findet langsam ein Umdenken statt. Forschende, Künstlerinnen und Künstler, Philosophinnen und Philosophen, viele versuchen, sich dem Wesen der Berge auf neue Weise zu nähern. Sie spiegeln die gegensätzlichen Ansätze in einer Zeit, in der wir unsere Werte neu definieren und den Wandel aktiv suchen müssen. „Bergfahrt“ ermöglicht faszinierende Einblicke in die Rätsel, die uns die Millionen Jahre alten Riesen stellen.

    „Bergfahrt“ zeigt in fantastischen Aufnahmen die Größe und Schönheit der Berge und ist dabei weit entfernt von dem heimattümelnden Alpenbild, das wir aus den Medien kennen. Der Film zeigt Menschen, die dieses einzigartige Welterbe erforschen, Menschen, die das geheime Leben der Berge zu entschlüsseln suchen, es verstehen und bewahren wollen.

    www.bergfahrt.com

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    Berlin -- layers of movement

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2017
    Produzentin/Regie/Buch
    Natascha Küderli

    Berlin – eine Stadt in ständiger Veränderung und Bewegung. U- und S-Bahnen, Busse, Schiffe, Züge, Räder, Flugzeuge, Autos und Fußgänger bewegen sich neben-, über-, unter- und miteinander. Sie tun dies im Tunnel, in der Luft, über Gleise, Straßen, Flüsse, Wege und Stege -- wie in einem eigens choreographierten Tanz. Es ist der Puls Berlins, der den Betrachter bannt. Die Künstlerin Natascha Küderli komponiert in ihrem Film ein Miteinander dieser Bewegungsebenen. Dabei zeigt sie nicht nur den scheinbar immerwährenden Trubel, sondern auch die ruhigen Momente, wie etwa die Menschen auf den Start- und Landebahnen des stillgelegten Flughafens Tempelhof. „BERLIN – layers of movement“ vibriert im Rhythmus der Metropole. Seit dem legendären Stummfilmklassiker „Berlin. Die Sinfonie der Großstadt“ wurde das brodelnde Geschehen auf Berlins Schienen, Straßen und Gewässern nicht mehr so faszinierend gezeigt wie hier.

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    Blackmail Boys!

    Ort
    USA
    Jahr
    2011
    Produzenten/Buch/Regie/Musik/Schnitt
    Bernard Shumanski, Richard Shumanski

    Sam und Aaron sind noch jung, aber schon seit einiger Zeit ein festes Paar, sie lieben sich sehr und wollen heiraten. Sam ist nach Chicago gezogen, um die Kunstschule zu besuchen. Um das Studium zu finanzieren, muß er anschaffen. Aaron, der weit entfernt lebt, hält die Distanz nicht aus und folgt ihm. Beim Wiedersehen erfährt Aaron erstmals, daß sein Freund sich prostituiert, um überleben zu können. Doch als er herausfindet, daß einer von Sams Kunden der homophobe, verheiratete evangelikale Prediger und Buchautor Andrew Kenneth Tucker ist, fassen die beiden einen Plan: sie wollen den heuchlerischen Kunden mit einem heimlich aufgenommenen Video erpressen, um sich mit dem Geld ein ruhiges Leben gönnen zu können. Doch sie haben nicht damit gerechnet, daß Tucker nicht nur ein Heuchler, sondern auch ein brutaler Typ ist… Der neue Film von Bernard und Richard Shumanski („Wrecked“), sexy und freizügig erzählt im Stil des jungen Gregg Araki, mit einem Überraschungsauftritt von Mumblecore-Star Joe Swanberg als evangelikaler Prediger Tucker.

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    BoY

    Ort
    Philippinen
    Jahr
    2009
    Regie
    Auraeus Solito

    Boy ist im Begriff, volljährig zu werden, hat ein wenig auf der Tasche, und statt es wie bisher in Comics und Aquarienfische zu investieren, möchte er das Geld nun für Liebe ausgeben. Denn davon gibt es wenig in seinem Leben mit einer ständig diskutierenden Mutter und einem abwesenden Vater, der sich längst für eine neue Familie entschieden hat. Sein erster Besuch in einem Nachtclub läßt ihn eine ganz neue Welt entdecken: die Welt von Transvestiten, käuflicher Liebe, Alkohol und Drogen. Und die der philippinischen „Macho Dancer“, die den hübschen Jungen schon bald umschwirren wie die Motten. Doch kann so ein Macho Dancer wirklich die große Liebe sein?

    Mit einfachen Mitteln liebevoll inszeniert zeichnet Regisseur Auraeus Solito (Gay Teddy Bear Award 2006 für „The Blossoming Of Maximo Oliveiros“) eindrücklich Portraits seiner Figuren, die in einem Spannungsfeld von Korruption, Armut und Sexualität ihren Weg suchen.

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    Brennende Sonne

    Ort
    Portugal
    Jahr
    2018
    Buch/Regie
    Vicente Alves do Ó

    In der Hitze eines schwülen portugiesischen Sommers verbringen vier Menschen in einer märchenhaften Villa ein Wochenende. Ein Telefonanruf stört ihre Ruhe und kündigt an, dass ein abwesender Freund, der nun wieder in der Stadt ist, ihnen bald einen Besuch abstatten wird. Davids Anruf löst eine verborgene Unruhe aus. Es wird klar, daß er das Leben der vier auf unterschiedliche Weise beeinflußt hat.

    Simão ist Autor. Bei ihm ist Vasco, einem sonnengebräunter Adonis mit einer unerfüllten romantische Sehnsucht nach dem Gefährten fürs Leben. Francisco fühlt sich sowohl Männern wie auch Frauen zugetan: Joana möchte unbedingt ein Kind von ihm.ankündigen.

    In den Erinnerungen an den abwesenden David wird deutlich, wie sehr er sie verachtet hatte, jede und jeden auf besondere Art und Weise. Dennoch scheinen alle den Verrat und den Schmerz, den er ihnen zugefügt hat, zu genießen, und insgeheim hat jeder von ihnen die Hoffnung auf Versöhnung.

    Es ist Nacht, ein Wagen fährt vor. Was wird geschehen?

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    Buffering… es wird geladen

    Ort
    Großbritannien
    Jahr
    2011
    Buch/Regie
    Darren Flaxstone, Christian Martin

    Die Wirtschaftskrise macht ja bekanntlich vor nichts und niemand Halt. Besonders betroffen kann man dann in angelsächsischen Ländern sein, wo es eine gewisse Tradition gibt, auf Pump zu leben. Dafür hat man dann aber auch ein Häuschen im Grünen, ein modernes Auto und überhaupt ganz viel Spaß. Oder eben auch nicht, wenn der Chef verkündet, ab sofort sei die Arbeitszeit reduziert -- und damit das Einkommen. In diesem Fall trifft es ein junges schwules Paar, das sich in Bristol häuslich eingerichtet hat -- gleich beide müssen finanziell sehr viel kürzer treten. Wie nun zu Geld kommen? Das Sexleben der beiden Jungs ist auf jeden Fall ausgiebig, und so kommt einer der beiden auf den Trichter, das nächtliche Treiben mit einer versteckten Kamera zu filmen und das dann im Internet anzubieten. Schnell steigt der Kontostand wieder, und noch mehr, als der andere Partner davon erfährt, daß er heimlich gefilmt wurde, ziemlich enttäuscht über den Vertrauensbruch ist und dann aber doch in das Spiel einwilligt, als er das Mahnschreiben der Bank sieht. Und als dann noch eine etwas merkwürdige Freundin ins Haus kommt, wird der Laden richtig professionell: mehr Kameras, und vor allem: ein Dreier muß her, das Sexereignis des Jahres soll es werden. Wer eignet sich dazu besser als das sportive Schnuckelchen von nebenan…

    Von Christian Martin und Darren Flaxstone, den Machern von „Shank“, kommt eine turbulente schwule Komödie der etwas anderen Art. Denn eins geht immer: Sex sells -- in jeder Beziehung.

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    Building The Gherkin -- Norman Foster baut in London

    Ort
    Schweiz
    Jahr
    2005
    Buch/Regie
    Mirjam von Arx

    Kann ein einziges Gebäude die Karriere eines Architekten beeinflussen, das Image einer globalen Firma und die Skyline einer Weltstadt? Genau ein Monat und ein Tag nach dem Anschlag aufs New Yorker World Trade Center wird in London der erste Stahlträger eines neuen Wolkenkratzers in Position gehievt. Die Frage ist unvermeidlich: Ist es richtig, einen so aufsehenerregenden Turm mitten im Londoner Finanzviertel zu bauen, an einem Platz, wo schon einmal eine Bombe hochging? Doch auch sonst gibt das vierzigstöckige Hochhaus Anlaß zu Kontroversen. Norman Foster, einer der visionärsten zeitgenössischen Architekten, nennt sein Design des Swiss Re London Hauptquartiers „radikal -- in sozialer, technischer, architektonischer und räumlicher Hinsicht“. Größe und Form des neuen Turmes sind in der Tat so radikal, daß das Gebäude in den Medien von Beginn weg als "erotische Gurke" bezeichnet wird. Wird „The Gherkin“ am Ende zu dem Wahrzeichen, von dem alle träumen?

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    Café Ta'amon -- King-George-Street, Jerusalem

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2013
    Produzent/Buch/Regie
    Michael Teutsch

    Im Jahre 1938 in Jerusalem von deutschen Immigranten eröffnet, ist das Café Ta´amon zehn Jahre älter als der Staat Israel. Die Knesset, das Israelische Parlament, etablierte sich 1950 in der King-George-Street schräg gegenüber, und so wurde das Ta'amon zum Treffpunkt für aufstrebende Politiker, Journalisten und linke Aktionsgruppen wie „Matzpen“ (Kompaß) und „Black Panther“, die das Lokal in den 1970er/1980er Jahren des letzten Jahrhunderts sogar als Versammlungsraum nutzten. Menachem Begin und Yitzhak Rabin tranken hier ihren Kaffee, als sie noch im Untergrund gegen die Engländer kämpften. Und Leute aus der Nachbarschaft besuchten es sowieso. Vor 44 Jahren zog die Knesset fort, Regierungen kamen und gingen. Doch das unprätentiöse kleine Café hat sich auch in der geteilten Stadt behauptet und vier Kriege und die Konkurrenz von vielen angesagteren Lokalen in der Nachbarschaft überlebt.

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    Camminando verso -- Gemeinsam gehen

    Ort
    Italien
    Jahr
    2011
    Regie
    Roberto Cuzzillo

    Turin. Emina, aus Bosnien geflohen, arbeitet in einem Schnellimbiß und in der Stadt seßhaft geworden, quält ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit. Halt und Trost in ihrer Einsamkeit findet sie bei ihrer Mitbewohnerin Antonia, die der verschlossenen Frau geradezu verfallen ist. Als aber Emina einen mysteriösen bosnischen Mann trifft, wird sie zu dem fast Unmöglichen gezwungen: sie muß sich dem stellen, was sie schon längst hinter sich gelassen glaubt.

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    Coca -- Die Taube aus Tschetschenien -- Europa und sein verleugneter Krieg

    Ort
    Schweiz
    Jahr
    2005
    Buch/Regie
    Eric Bergkraut

    „Coca“ nannten ihre Eltern Sainap Gaschaiewa -- die Taube. Geboren in Kasachstan (dorthin als Tschetschenin verbannt), wurde sie Geschäftsfrau und zog vier Kinder groß. Seit 1994 dokumentiert sie, was in ihrer Heimat täglich geschieht: Verschleppung, Folter, Mord. Was Präsident Putin zur „antiterroristischen Aktion“ erklärt, hat Züge eines Völkermordes angenommen. Bis zu 30 Prozent der tschetschenischen Bevölkerung könnten getötet worden sein. Die Weltöffentlichkeit schweigt, sei es aus Unwissen, Hilflosigkeit oder Opportunismus.

    Zusammen mit anderen Frauen hatte Sainap Gaschaiewa hunderte Video-Kassetten versteckt. Jetzt will sie diese nach Westeuropa schaffen. Sie hofft, daß es zu einem Tribunal kommt und die Schuldigen bestraft werden -- auf welcher Seite sie auch stehen. Ein Kampf gegen Windmühlen?

    Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

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    Contracorriente -- Gegen den Strom

    Ort
    Peru/Kolumbien/Frankreich/Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2010
    Buch/Regie
    Javier Fuentes-León

    Miguel und Maria sind ein glückliches Paar, frisch verheiratet, ein Kind wird erwartet. In seinem Dorf ist Miguel als Fischer ein angesehenes Mitglied der Gemeinschaft. Ein perfektes Idyll, wäre da nicht der Mann aus der Stadt, ein Maler, mit dem sich Miguel immer wieder trifft. Die Dorfbewohner ahnen, der Zuschauer sieht es: Santiago und Miguel sind auch ein Paar, wenn auch ein heimliches. Doch ein Schicksalsschlag stört die Idylle -- und fügt sie auf ganz neue, unerwartete Weise wieder zusammen. „Contracorriente -- Gegen den Strom“, ein Film mit einem großen Herzen, inszeniert in wunderbaren Bildern, eine universelle Geschichte von unterdrücktem Begehren, Leidenschaft und wahrer Liebe.

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    Days Of Pentecost

    Ort
    USA
    Jahr
    1995
    Regie
    Lawrence Elbert

    Alles beginnt damit, daß wir drei glückliche werdende Elternpaare kurz vor der Geburt des Nachwuchses in der Küche erleben. Die Väter quält nur die Frage, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird. Die Mütter scheinen wie immer mehr zu wissen und antworten mit einem koketten "guess what". Bald darauf erblicken drei prächtige Drag-Queens das Licht der Welt… Und wollen, was sonst, Stars werden. Nach einem mißglückten Auftritt steigen die drei in ihren Wagen, und los geht's. „Days Of Pentecost“ ist ein Black-And-Latino-Drag-Action-Adventure-Musical-Road-Movie, das seine Verwandtschaft zu Russ Meyers „Die Satansweiber von Tittsfield“ nicht leugnen will.

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    Dem Himmel ganz nah

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland/Rumänien
    Jahr
    2010
    Buch/Regie
    Titus Faschina

    Dumitru Stanciu ist einer der letzten Berghirten Europas. So wie seine Vorfahren seit tausenden Jahren, zieht er mit seiner Schafherde Sommers wie Winters über die Weiten des transsilvanischen Karpatenbogens; ganz nah am Himmel entlang. Er lebt in den Mythen seiner Berge, zwischen Bären und Wölfen, in Sonne, Wind, Schnee und Eis und ständiger Sorge um seine Tiere… Wenn er bald seinen Schafspelz an den Nagel hängen wird, stirbt unwiederbringlich ein Stück des Alten Europas. Oder wird sein Sohn Radu die Herde übernehmen?

    Im Programm von DOK Leipzig

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    Dem Leben entgegen -- Kindertransporte nach Schweden

    Ort
    Schweden/Österreich
    Jahr
    2019
    Produktion/Buch/Regie
    Gülseren Şengezer

    Der Dokumentarfilm berichtet vom Schicksal von vier überlebenden Juden, die von ihren Eltern im Dritten Reich mit dem sogenannten „Kindertransport“ allein nach Schweden geschickt wurden, um sie vor dem nationalsozialistischen Terror zu retten -- und ein Trauma erlebten. Bis heute leben sie mit dem Gefühl von Verlust, Einsamkeit, Entwurzelung und Schuld. Ihre Eltern haben sie meist nie wieder gesehen. Schweden gab nur 500 jüdischen Kindern Schutz. Eine Geschichte aus der nahen Vergangenheit, ein Zeichen für Hoffnung, das nicht in Vergessenheit geraten darf.

    Hintergrundinformationen: Michael Simonson und Susie Greenberg vom Leo Baeck Institut im Gespräch über DEM LEBEN ENTGEGEN

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    Dog Tags

    Ort
    USA
    Jahr
    2008
    Buch/Regie
    Damion Dietz

    Nate ist mit einer Frau verheiratet, hat sich für eine Laufbahn als Marine entschlossen und ist doch nur auf der Suche nach einem Sinn in seinem Leben. Während eines Urlaubs lernt Nate Andy kennen, der seine gerade gescheiterte Beziehung zu verarbeiten sucht. Die beiden unterschiedlichen Charaktere verstehen sich von Anhieb an, und Andy hilft Nate auf seiner Suche nach dem Vater, den er nie kennengelernt hat finden, während er selber versucht, die Probleme seiner Vergangenheit zu lösen.

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    Dr. Ketel -- Der Schatten von Neukölln

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2011
    Schnitt/Regie
    Linus de Paoli

    Eine mysteriöse Serie von Einbrüchen hält Berlin-Neukölln in Atem. Dahinter steckt Dr. Ketel, der Medikamente im Namen der Gerechtigkeit stiehlt und diejenigen damit versorgt, die sie brauchen. Im Neuköllner Untergrund heilt und pflegt Dr. Ketel -- Der Schatten von Neukölln -- diejenigen, für die Krankenhaus- und Arztbesuche unerschwinglich geworden sind. Die Kriminalität steigt, die Staatsgewalt zieht sich zurück und private Sicherheitsfirmen boomen. Aus Amerika wird die Sicherheitsexpertin Louise eingeflogen, die bei der Aufklärung der Apothekeneinbrüche helfen soll. Bald ist sie Ketel auf der Spur. Beklaut von seinem Komplizen und verfolgt von den Sicherheitsleuten um Louise zieht sich die Schlinge zu um Ketel, der in einen gefährlichen Strudel aus Passion und Illegalität gerät. Angezogen von einer geheimnisvollen Schönheit, merkt er nicht, daß seine Leidenschaft ihn immer mehr in Gefahr bringt.

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    Dämonen der Dämmerung

    Ort
    Mexiko
    Jahr
    2024
    Regie
    Julián Hernández

    Orlando und Marco sind zwei junge Männer in Mexiko-Stadt, die sich zufällige begegnen und sich ineinander verlieben. Jeden Tag kämpfen sie, um ihre Träume zu verwirklichen: Orlando will Tänzer werden und Marco möchte die Krankenpflegeschule abschließen. Auf ihrem Weg durch eine multipolare, sich ständig verändernde, aggressive Welt erkennen sie, daß sie nur mit vereinten Seelen all die Dämonen der Dämmerung bekämpfen können, die sie in der Dunkelheit der Nacht verfolgen.

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    EastSiders · Season 1

    Ort
    USA
    Jahr
    2012
    Buch/Regie
    Kit Williamson

    Los Angeles, der von Schwulen bevorzugte Bezirk Silver Lake: Cal und Thom sind ein Paar, wie es im Buche steht. Doch beide sind nicht nur äußerst attraktiv, sondern sich auch ihrer Vorzüge bewußt und daher durchaus außerehelichen Eskapaden nicht abgeneigt. Als Cal herausfindet, daß Thom ihn mit dem jungenhaften Jeremy betrogen hat, wird die Beziehung auf den Kopf gestellt. Was ist stärker: die Lügen, mit denen sich die beiden Charmebolzen etwas vormachen, oder ihre Sturheit, die es ihnen erlaubt trotz aller Streits zusammenzubleiben? Die erste Season der erfolgreichen Webserie „EastSiders“ jetzt in Spielfilmlänge! Ein überraschgender, aufschlußreicher und humorvoller Blick in die Homoszene der kalifornischen Glamour-Metropole, der – ganz nebenbei – ausgesprochen sexy ist.

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    El fulgor

    Ort
    Argentinien
    Jahr
    2021
    Regie/Buch/Bildgestaltung/Schnitt
    Martín Farina

    Bald ist Karneval in Argentinien. Die Gauchos beginnen ihr Ritual der „Reinigung des Fleisches“. Idyllische Landschaft vermischt sich mit den Straßen der Stadt. Langsam füllt sich alles mit Farbe, Federn und lasziv kostümierten Männern. „El fulgor“ führt uns zu kaum bekannten archaisch erscheindenden Ritualen und zeigt uns Männer, die im Spannungsfeld von Tradition und Moderne althergebrachte Bilder und Geschlechterrollen wie selbstverständlich hinterfragen. Ein Film, der mit seiner betörenden Ruhe und traumhaft anmutenden Bildern fasziniert. Produziert von Marco Berger („Ausente“).

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    Elda und die Monster

    Ort
    Argentinien
    Jahr
    2023
    Buch/Regie
    Nicolás Herzog

    „Elda y Los Monstruos“ ist eine moderne und auch queere Rockband, „Glam“, herrlich bunte Bühne, aber wer ist die Frontfrau? Ein Frontmann? Es ist Elda, ein junger grellblonder Mann, der hier desöfteren sein vermeintliches Geschlecht zur Schau stellen kann, aber doch irgendwie eine Frau, ein Mädchen ist. Whatever. „Elda und die Monster“ ist ein sehr bunter, moderner, junger, lebensbejahender Film. Ein Versprechen, daß vieles besser wird, nicht nur beispielsweise was Rollenverhalten betrifft. Kern des Films ist eine empfindsame Reise in den Wald, in sumpfiges Gebiet, wo sich die Wasserschweine tummeln, zum Grab einer unbekannten Toten im Wald. Ein geschmücktes Grab mit Devotionalien, das Grab einer ermordeten Transperson, Binarität und Natur verschmelten miteinander. Begleitet wird das von tollen Auftritten der Band mit fabelhaften Songs.

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    Das Ende des Schweigens

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2020
    Produktion/Regie
    van-Tien Hoang

    Als der 17jährige Strichjunge Otto Blankenstein im Sommer 1950 von der Polizei in Frankfurt am Main aufgegriffen wird, findet sie bei ihm ein Notizbuch mit den Namen seiner Kunden. In den darauffolgenden zehn Monaten wird gegen mehr als 200 homosexuelle und bisexuelle Männer ermittelt, rund 100 werden verhaftet, quer durch alle Schichten, vom Arbeiter bis zum Arzt. Blankenstein entfacht damit eine der größten Verfolgungen einer Minderheit in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg: Die Frankfurter Homosexuellenprozesse 1950/1951 stürzen hunderte Männer ins Unglück. Sie tragen dazu bei, daß der Paragraph 175 in den Jahrzehnten danach wieder als Instrument zur Verfolgung Homosexueller eingesetzt wird.

    Hintergrundinformationen: Ron Steinkamp: „Eine kurze Geschichte des § 175 in der BRD“

    Erwin In het Panhuis: „Eine beispiellose Hetzjagd gegen Schwule in der jungen BRD“

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    Engelbecken

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2014
    Buch/Regie
    Gamma Bak, Steffen Reck

    „Engelbecken“ von Gamma Bak und Steffen Reck. Ein Film über eine Nachbarschaft in Kreuz- und Prenzlauer Berg. Auch in den 1980er Jahren, als das Engelbecken unüberwindbar war. Ein Film über Ost-West-Wünsche, die große Liebe, Künstlerträume in der DDR und auch psychische Bedrängnisse, Überwachung, soziale Folter, Flucht und Exil. Ein Film über Berlin: „Engelbecken“.

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    er moretto

    Ort
    Schweiz/Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    1984
    Buch/Regie
    Simon Bischoff

    Rom im Sommer 1980. Franco, ein 13jähriger Junge, bricht aus der sozialen Misere seines Zuhauses aus. Er treibt sich in der Großstadt herum und verdient sein Geld als Stricher. Man nennt ihn wegen seiner dunklen Hautfarbe "er moretto", den Mohren. Nach zwei Jahren verändert er sein Leben radikal. Er läßt sich von einem Krankenpfleger umwerben und nach und nach in die Gesellschaft einführen. Aber nicht nur seine Entwicklung ist Thema des ersten Films des damals in Rom lebenden Schweizers Simon Bischoff. Mit der Geschichte von Franco verknüpft sich auch die Säuberung Roms: die Zerstörung des Circo Massimo, des historisch gewachsenen Treffpunkts aller Außenseiter der Gesellschaft.

    Den ineinander verstrickten Geschichten entsprechend ist "er moretto" eine Mischung aus semidokumentarischen Szenen, in denen Alevino di Silvio in die Rolle des Franco schlüpft und einem Interview mit dem inzwischen 17jährigen Franco. Es entsteht ein fantasievolles, fiktives und zugleich auch authentisches Bild der Römer Stricherszene Anfang der 1980er Jahre.

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    Der Esel hieß Geronimo

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland/Schweiz
    Jahr
    2018
    Buch/Regie
    Arjun Talwar, Bigna Tomschin

    Eine Gruppe von Abenteurern läßt sich auf einer kleinen Insel in der Ostsee nieder, fasziniert von ihrer Schönheit und dem paradiesischen Versprechen. Als sie schließlich erkennen, daß ihre Träume zum Scheitern verurteilt sind, kehren sie desillusioniert und zerstritten ans Festland zurück.

    Doch das gewöhnliche Leben hat den ehemaligen Bewohnern nicht viel zu bieten. Die Seemänner liegen mit ihren rostigen Schiffen im Hafen von Flensburg, während die verlorene Heimat ein Punkt am Horizont bleibt. Sie versuchen einen Weg zurück in die Zivilisation zu finden, der Bürokratie zu trotzen, mit dem Humor und der Herzlichkeit, die ihnen geblieben sind. Nachts trinken sie an Deck und erzählen sich die immer gleichen Geschichten. Die Erinnerung an die Insel ist wie eine dunkle Verheißung, die sie auf Schritt und Tritt verfolgt. Können sie den Bann durchbrechen?

    „Der Esel hieß Geronimo“ ist eine zeitlose Fabel über die unmögliche Suche nach dem Paradies. Ein wundersames Abenteuer mit skurrilen Figuren, die einem unentwegt ans Herz wachsen.

    Im Programm von DOK Leipzig

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    FAQs

    Ort
    USA
    Jahr
    2005
    Buch/Regie
    Everett Lewis

    Drei Jahre nach seinem Erfolg „Luster“ zeigt sich Regisseur Everett Lewis wieder ganz auf der Höhe der Zeit. Er hat einen frechen Großstadtfilm gedreht, der ziemlich sexy ist und politisch gar nicht erst anfängt zu diskutieren. Hier wird Haltung gezeigt -- und vermittelt. Haltung ist etwa, daß man eine Familie gründen kann, auch wenn man schwul oder lesbisch oder sonstwas ist. Das kann geschehen, wenn einem das Schicksal in Gestalt der Transe Destiny in einer Parkgarage eine Mutter schickt. Eine Mutter, die einem beisteht, weil man, heißt man beispielsweise India und kommt aus Wyoming, sich gerade nicht von „Schwulenklatschern“ ärgern und womöglich verprügeln und womöglich noch sonst mehr hat lassen. Da ist es vielleicht dann schon mal ganz gut, daß Destiny eine Schußwaffe hat. Ein Umstand, den der Film im Verlauf bewußt in Frage stellt. Denn India, der Davongelaufene, findet nach einigem Ausprobieren schon bald einen süßen Boyfriend, der ebenfalls „on the run“ ist. Aber er hat ein Ziel: er will die Eltern, die ihn (wie auch immer) mißhandelt haben, auslöschen, und das nicht nur im Geist, sondern mit Gewalt. Hier wird die Haltung deutlich, die zu einem starken Plädoyer führt: unsere Waffen sind unsere Küsse, sie erschüttern die Welt mehr als jede Bombe. In Zeiten der vielgenannten „Beliebigkeit“ (mit der diejenigen, die das Wort führen, aber etwas ganz anderes meinen), tut es gut, einen aufrechten, starken Film zu sehen wie diesen. Noch Fragen?

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    Feriado. Erste Liebe

    Ort
    Ecuador/Nowegen
    Jahr
    2014
    Buch/Regie
    Diego Araujo

    Auf so was hat Juan Pablo, den sie alle nur Juanpi nennen, ja wohl gar keinen Bock: schon wieder die großen Ferien bei seinem Onkel zu verbringen. Mit Cousins und Cousinen, mit denen er kaum etwas anfangen kann, weit weg von der Stadt in den Bergen. Zumal der Onkel gerade heftig in den Schlagzeilen ist durch skandalöse Bankgeschäften, mit denen er unzählige Menschen um ihre Ersparnisse gebracht hat. So oft es geht, haut Juanpi ab, das aufgeregten Chaos in der Familie ist gar nichts für den sensiblen Jungen, der gerne zeichnet und seinen Gedanken nachhängt. Auf einem seiner Streifzüge begegnet er dem hübschen Juano aus dem nahegelegenen Dorf und fühlt sich von ihm seltsam angezogen. Juano ist wild, hat schwarze Haare, hört Heavy Metal und schraubt an Motorrädern. So jemand ist Juan Pablo noch nie begegnet, und auch seine Gefühle für ihn sind völlig neu… Das Leben beginnt heute: FERIADO erzählt in traumhaften Bildern und mit authentischen Darstellern die Geschichte eines Jungen am Ende der Pubertät. Große Gefühle, erste Liebe, erwachende Sexualität: Autor und Regisseur Diego Araujos Film nimmt uns mit in die junge Welt Juanpis, der feststellt, daß er zu sich selbst finden muß, um sein Glück zu finden.

    Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

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    Foto: OSTKREUZ

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2015
    Buch/Regie/Kamera
    Maik Reichert

    „Ostkreuz“ ist die bekannteste und erfolgreichste Fotoagentur in Deutschland. 1990 von Fotografen aus der ehemaligen DDR gegründet, sind heute 20 Fotografen aus Ost und West in der Agentur organisiert. Alle haben unterschiedliche Arbeitsweisen und Auffassungen, aber eines vereint sie: humanistische Weltsicht und engagierte Dokumentarfotografie. Maik Reicherts Film beleuchtet sieben sehr verschiedene Fotografen und zeichnet in sorgfältigen Portraits ihre gemeinsame Passion, Bilder zu machen. Im Zentrum stehen Ute Mahler und Werner Mahler, die in den Hamburger Deichtorhallen eine Werkschau aus 500 Bildern ausstellen. Genau wie die anderen Gründer, etwa Sibylle Bergemann und Harald Hauswald, haben sie vor 1990 bereits selbstständig fotografiert und das Leben der Menschen in der DDR dokumentiert. Harald Hauswald führt uns in diese Zeit zurück: mit seinen lebendigen Erinnerungen und seiner besonderen Schwarz-Weiß-Fotografie.

    Annette Hauschilds großes Thema ist die Heimatlosigkeit der Roma. Maurice Weiss fotografiert häufig im Bundestag. Bei der Bundestagswahl konnte er in der SPD-Zentrale am Wahlabend die ersten Ergebnisse dokumentieren. Auch Julian Röder bewegt sich im Feld der Politik: Er mischt sich bei Demonstrationen unter die Protestierenden und versucht, mit seinen Fotos Stellung zu beziehen. Linn Schröder zeigt ganz andere Grenzerfahrungen: die des eigenen Körpers. Sie exponiert sich am weitesten im privaten Bereich.

    Alle Fotografen gehen an Grenzen, ob an politische, physische oder imaginäre. Der Dokumentarfilm kommt seinen Protagonisten ganz nahe und zeigt, wie unsere Bilderwelt von dieser engagierten zeitgenössischen Fotografie geprägt wird. Er ist auch ein Dokument davon, wie wichtig genaues dokumentarisches Arbeiten heute sein kann.

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    Gambling, Gods And LSD

    Ort
    Kanada/Schweiz
    Jahr
    2002
    Buch/Regie
    Peter Mettler

    Ein dreistündiger Trip durch Länder und Kulturen, eine filmischer Essay über Transzendenz und Dinge, die man nicht sehen kann: Seit 20 Jahren macht Peter Mettler Filme, die als nicht machbar galten, jedoch sehr geschätzt werden, wenn sie herauskommen. Intuitive Prozesse verschmelzen mit dramatischer Handlung, Essay, Experiment und Dokumentation.

    Mettlers Reise beginnt in Toronto und beinhaltet u. a. eine religiöse Massenveranstaltung in einem Flughafenhotel, Sprengarbeiten in Las Vegas, Spurenverfolgung in der Wüste Nevadas, Chemie und Straßenleben in der Schweiz und das Nebeneinander von Technologie und Göttern im heutigen Indien. Unterwegs finden sich überall die gleichen Themen: Lust auf Nervenkitzel, Glück, Schicksal, Glauben, Wahrnehmungserweiterung und die Sehnsucht nach Sicherheit in einer ungewissen Welt. Länder und Kulturen, Menschen, Orte und Zeiten verbinden sich. Eine visionäre, intuitive Reise. Ein luzides und persönliches Abbild unserer Zeit.

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    The Gate

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2023
    Buch/Regie/Koproduktion
    Jasmin Herold, Michael David Beamish

    In der abgelegenen Wüste von Utah befindet sich die streng geheime militärische Testanlage Dugway. Hier führt die US-Armee Tests für den Krieg von morgen durch, spezialisiert auf Atomwaffen, chemische und biologische Kampfstoffe wie Anthrax und spezielle Nervengifte. Bereits die Piloten von Hiroshima haben auf diesem Gelände trainiert. An diesem Ort, der fernab der Kriegsgebiete liegt, treffen verschiedene Personen aufeinander: ein Soldat, der schwer traumatisiert ist, ein Militärseelsorger, ein Überlebender des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und ein Vater, der nach seinem vermißten Sohn sucht. Sie alle sind stolz auf ihren American Way Of Life, aber gleichzeitig gezeichnet von den Schrecken des Krieges. Denn der Krieg hat sich unauslöschlich in die Seelen der Menschen und das kollektive Gedächtnis der USA eingeprägt. Die USA sind seit Jahrzehnten das Land mit den weltweit höchsten Militärausgaben.

    Der bildgewaltige Film nähert sich seinen Protagonisten vorurteilsfrei und zeigt, wie sie sich in einem Gesellschaftssystem bewegen, das Gewaltanwendung als Freiheitsrecht betrachtet. Was bedeutet es, wenn Waffen und die damit verbundenen Rituale zur Stärkung des familiären Zusammenhalts genutzt werden? Wenn Schießübungen als Bindungsmaßnahme zwischen Vätern und Söhnen dienen? Und wenn über allem die Angst schwebt und täglich tiefer ins Leben einsickert, unbeeindruckt von der alltäglichen Aufrüstung?

    Im Programm von DOK Leipzig

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    Die Gentrifizierung bin ich

    Ort
    Schweiz
    Jahr
    2018
    Buch/Regie
    Thomas Haemmerli

    Thomas Haemmerli („Sieben Mulden und eine Leiche“) hielt sich für einen linken Freigeist. Bis er feststellen mußte: Sein Verhalten sorgt für die Umwandlung ganzer Stadtviertel. In dem ihm eigenen persönlichen, bisweilen sarkastischen und ausgesprochen witzigen Stil verarbeitete er diese Erkenntnis zu einer klugen und unterhaltsamen Betrachtung zu den Themen Wie sollen und wollen wir wohnen? Wie sollen unsere Landschaften und Städte in Zukunft aussehen? Stimmt es, daß die Reichen immer die weniger Zahlungskräftigen verdrängen und dadurch „Ghettos“ entstehen? Und was hat das alles mit São Paulo zu tun?

    „Die Gentrifizierung bin ich“ ist ein kluger, lustiger und umfassender Dokumentar-Essay, der Raumgebrauch, Wohnen, Stadtentwicklung, Dichte, Fremdenfeindlichkeit und Gentrifizierung thematisiert. Dabei verschreibt sich das Projekt einem autobiografischen Zugriff: Der große Bogen sind diverse Wohnsituationen des Autors, begonnen mit der Kindheit im Reichenghetto, über besetzte Häuser, WGs und Yuppie-Wohnungen, bis hin zu Behausungen in Großstädten wie Tiflis, São Paulo und Mexiko-Stadt.

    Haemmerli, der vom Hausbesetzer zum Hausbesitzer wurde, stellt die Frage, die viele Menschen seines Alters bewegt: Welche Spuren hinterlasse ich? Wie gründe ich im 21. Jahrhundert eine Familie?

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    GMfilms OnlineLounge

    Ort
    Jahr
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    Good Boys

    Ort
    Israel
    Jahr
    2004
    Buch/Regie/Kamera/Produktion
    Yair Hochner

    Der 17jährige Meni liebt modische Kleidung, er hat eine eigene Wohnung und ist von den schönen Dingen des Lebens durchaus angetan. Seinen Lebensunterhalt finanziert er sich selbstbewußt als Callboy. Eines Abends bestellt ihn ein Kunde zusammen mit einem anderen Stricher zu sich nach Hause, um sie beide beim Sex zu beobachten. Dabei funkt es zwischen den Jungs unerwartet. Sie verbringen auch den Rest der Nacht zusammen und versprechen am Morgen, sich wieder zu treffen -- doch ihr Alltag als Stricher erschwert das erneute Zusammenkommen. Und dann fällt Tal auf einen Cop herein, der ihn nach dem Sex in seiner Wohnung einsperrt, um mit ihm als Sexsklaven für Politiker Geld zu verdienen. Doch nach qualvollen Stunden gelingt Tal die Flucht, und er macht sich auf die Suche nach Meni. Bei dem ist zwischenzeitlich seine ehemalige Frau aufgetaucht, um das gemeinsame Baby bei ihm abzugeben, weil die Drogenabhängige im Großbordell Geld verdienen muß und dort keine kleinen Kinder geduldet werden. Auch Meni macht sich mit einem Kumpel und dem Baby auf die Suche nach Tal.

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    Greek Pete

    Ort
    Großbritannien
    Jahr
    2009
    Buch/Regie/Kamera
    Andrew Haigh

    London. Pete ist jung, attraktiv und immer geil. Und er träumt von viel Geld, einem großen Haus und einem Leben in Luxus. Der einfachste Weg dazu führt für ihn über seinen Körper.Als Escortboy macht er fast alles,solange er Geld dafür bekommt. Liebe und Arbeit zu trennen fällt ihm nicht schwer, doch sein Boyfriend, selbst Escort, stört sich an Petes Kunden. Regisseur Andrew Haigh erzählt ein Jahr im Leben eines Callboys. Um ein authentisches Bild zu vermitteln, hat er dafür mit Jungs aus dem Sex-Business gedreht, und oftmals verwischen dabei die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentation. Zwar ist alles Gezeigte authentisch,muß aber nicht so stattgefunden haben. Vielmehr geht es um den Versuch, einen echten Einblick in die Lebenswelt der Jungs zu erlangen, fernab von weichspülender "American-Gigolo"-Romantik oder schmuddeligem Drogenstrichsex.

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    Greta

    Ort
    Brasilien
    Jahr
    2019
    Buch/Regie
    Armando Praça

    „Nenn mich Greta Garbo!“ raunt der altgewordene Krankenpfleger Pedro seinen Gelegenheitslovern beim Sex zu. Die Aufforderung ist ein Schrei nach Liebe und Realitätsflucht. Hollywood-Ikone Garbo verkörpert für Pedro all den Glamour, der seinem eigenen Alltag zwischen überfüllter Klinik, Sauna, Nachtclubs und tristem Wohnblock fehlt. Mit der legendären Zurückgezogenheit der Garbo redet er sich seine Einsamkeit schön. Doch dann nimmt er den jungen Jean bei sich auf, und die Einsamkeit bekommt Risse.

    Armando Praças liebe- und würdevoller Debütfilm Greta erzählt von Freundschaft, Liebe, Sex und vom Alter. Pedros Verhältnis zu Krankheit, Tod und anderen Katastrophen, die ihn täglich umgeben, ist von einer mentalen Stärke geprägt, die ihn nicht so schnell die Nerven verlieren läßt. Auch nicht, als er etwas Überraschendes über Jean herausfindet. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr Licht durchdringt die anfängliche Düsternis. Das ist großes Milieu-Kino mit grandiosen Darsteller*innen.

    Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

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    Göttliche Lage

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2014
    Produktion, Buch und Regie
    Ulrike Franke, Michael Loeken

    Was ist Fortschritt? Wie wird die Industriegesellschaft zum Freizeitpark? Im September 2006 begannen im Dortmunder Stadtteil Hörde die Bauarbeiten für ein ehrgeiziges Projekt: Auf dem ehemaligen Gelände eines Stahlwerks von ThyssenKrupp enstand der Phoenix-See. Ein großer See mit hochwertiger Wohnbebauung an seinen Ufern in einem Stadtteil, der bisher von Industrie geprägt war. Die neuen Luxushäuser mit Seeblick sind für die Menschen, die bisher um das ehemalige Werksgelände herum leben, unerschwinglich. Zwei Welten prallen aufeinander.

    Ein ehrgeiziges Projekt, wenn aus dem umliegenden Arbeiterviertel als Folge der Stilllegung des Stahlwerkes vorwiegend ein Arbeitslosenghetto geworden ist.

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    The Happy Sad

    Ort
    USA
    Jahr
    2013
    Regie
    Rodney Evans

    Zwei junge Paare in Brooklyn, New York: Marcus und Aaron sind seit sechs Jahren zusammen. Ihre Liebe scheint gefestigt, auch wenn beide Partner bisweilen gerne mit anderen Männern flirten. Nachdem der vage Beschluß gefaßt wurde, die Beziehung etwas zu öffnen, läßt sich Aaron mit dem jungen und betörend charmanten Musiker Stan ein. Dieser wurde soeben von seiner Freundin, Annie, sitzengelassen -- angeblich wegen einer Frau. Als Marcus feststellen muß, daß für seinen Lebensgefährten Stan doch mehr zu sein scheint als eine gelegentliche Fickgeschichte, wird die Beziehung der beiden auf eine harte Probe gestellt. Und Stan muß sich entscheiden: will er mit einem Mann zusammen sein? Oder zu der Frau zurückkehren, die er auch liebt. „The Happy Sad“ ist ein vielschichtiges Großstadtdrama, in dem sich die Leben zweier Paare auf enge Weise miteinander verflechten. Und sich moderne Twentysomethings die Frage stellen müssen: was ist mehr wert, ein aufregendes Leben oder eine Beziehung?

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    Heimat ist ein Raum aus Zeit

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland/Österreich
    Jahr
    2019
    Buch/Regie/Sprecher
    Thomas Heise

    Was bleibt? Biografien hinterlassen Spuren. Die Zeitläufte auch. Wie sich das eine zum anderen verhält untersucht Thomas Heise in „Heimat ist ein Raum aus Zeit“.

    Der Film folgt den biografischen Spuren einer zerrissenen Familie über das ausgehende 19. und das folgende 20. Jahrhundert hinweg. Es geht um Menschen, die einst zufällig zueinander fanden, dann einander verloren. Deren verbliebene Kinder und Enkel jetzt verschwinden. Es geht um Sprechen und Schweigen. Erste Liebe und verschwundenes Glück. Väter, Mütter, Söhne, Brüder, Affären, Verletzung und Glück in wechselnden Landschaften, die verschiedene, einander durchwuchernde Spuren von Zeiten in sich tragen.

    Eine Collage aus Bildern, Tönen, Briefen, Tagebüchern, Notizen, Geräuschen, Stimmen, Fragmenten. „Heimat ist ein Raum aus Zeit“ ist ein Nachdenken über die Zeit und die Liebe in ihr, den Menschen, in Tönen, Bildern und Sprache. Immer bleibt ein Rest, der nicht aufgeht.

    Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

    Im Programm von DOK Leipzig

    Gewinner des Caligari-Filmpreises 2019

    Gewinner Meilleur long métrage de la Compétition Internationale Visions du Réel Nyon 2019

    Gewinner Deutscher Dokumentarfilmpreis 2019

    Gewinner Chantal Akerman Award Jerusalem Film Festival 2019

    Gewinner The Avner Shalev—Yad Vashem Chairman’s Award For Artistic Achievement In Holocaust-Related Film Jerusalem Film Festival 2019

    Gewinner Special Jury Prize – International Feature RIDM Montréal 2019

    Gewinner Jury-Preis Lanzarote Muestra Internacional de Cine

    Preis der deutschen Filmkritik 2019

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    Herr Schmidt und Herr Friedrich

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2001
    Buch/Regie/Produktion
    Ulrike Franke, Michael Loeken

    Ein Porträt eines schwulen Paars, das zugleich Beziehungskomödie und Reise in die deutsche Vergangenheit ist. Die Liebe von Kurt Schmidt und Wilfried Friedrich hat die Mauer in Deutschland und die Mauer im privaten Leben überwunden. Mit großer Offenheit berichten sie über ihre Vergangenheit, ihre Zukunftspläne und ihren Umgang mit den Sorgen der Gegenwart. Wir reisen in eine kleinbürgerliche Welt, eine perfekte Ehe, ein Leben voller Leidenschaft für das Triviale. Der Film berichtet jenseits von Voyeurismus, Bloßstellung und Häme aus der deutschen Provinz. Aus dem speziellen Fall von Herrn Schmidt und Herrn Friedrich wird eine allgemeine Zustandsbeschreibung dieses Landes, voller Melancholie.

    Aus den Stasiakten: Operative Personenkontrolle der Person Wilfried Friedrich: „Bei der Bearbeitung des F. muß davon ausgegangen werden, daß er homosexuell ist. Durch diese abnorme Entwicklung der Persönlichkeit ging der F. seit früher Jugend dazu über, persönliche Befriedigung in postalischen Kontakten zu Schlagersängern und Filmstars aus dem nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet zu finden und durch Bettelbriefe an Autogramme und Schallplatten zu kommen. Durch die Verbindung zu einem Schlagerklub lernte der F. 1977 den gleichgesinnten BRD-Bürger Kurt Schmidt kennen. Zwischen ihnen entwickelte sich eine intensive Verbindung.“

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    Hey, Happy!

    Ort
    Kanada
    Jahr
    2001
    Buch/Regie
    Noam Gonick

    Winnipeg, Kanada. Eine Stadt, die geprägt ist von Ödnis und Industrie. Man erwartet eine gigantische Überschwemmung, die alles Leben auslöschen wird. Doch das Warten stumpft ab. Und so kommen ganz andere, bizarre Sorgen zum Vorschein. Etwa die von Sabu, einem jungen Partymacher, der bei seinem nächsten Rave die Zweitausend voll machen will. Er hat sich vorgenommen, mit 2.000 Männern Sex zu haben, und nur noch einer steht aus. Das ist Sabus „Mission“. Der zu Bekehrende heißt Happy und ist ein hübscher, aber etwas trotteliger Schrat. Er findet sein Heil in der Ufologie und läßt sich von Aliens beraten. Die versprechen ihm, sie würden zu seinen Kindern an dem Tag, an dem das Ufo in Winnipeg landet. Zu Sabus großem Verdruß wird Happy jedoch von Spanky gekidnappt, einem bösartigen Friseur und selbsternanntem „gemeinsten Biest der Welt“. Spanky versklavt Happy in seiner ungastlichen Bruchbude. Sabus Besuch bei einer Geistheilerin sorgt jedoch für eine glückliche Wendung, und mit der Flut erfüllen sich schließlich alle Wünsche und „Missionen“, die die Protagonisten so rastlos verfolgt haben.

    „Hey, Happy!“ ist eine ungewöhnliche Erzählung aus apokalyptischer Zeit. Die Charaktere sind jung und sexy, der Look des Films ist mit seinen farbstarken CinemaScope-Bildern betörend, und die Filmmusik mit einem Mix von Trip-Hop bis zu Easy Listening macht den Film zu einem entspannten Trip, der die 1970er Jahre des letzten Jahrhunderts ganz schön alt aussehen läßt. „Selten findet man einen Erstlingsfilm, noch dazu gar eine phantasievolle Geschichte, der einerseits so logisch strukturiert ist und andererseits so intelligent unterhält. Gonicks sonderbare Welt wird von elaborierten poetischen Gesetzmäßigkeiten zusammengehalten, Mit einem starken Soundtrack und getragen vom Rhythmus des Rave ist „Hey, Happy!“ der ausdrucksstarke und stilsichere Film eines Talents, das man nicht aus den Augen verlieren sollte.“ (Katalog des Sundance Film Festival 2001)

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    Invisible Demons

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland/Finnland/Indien
    Jahr
    2021
    Regie
    Rahul Jain

    Delhi ist die Hauptstadt Indiens. Mit fast 20 Millionen Einwohnern ein Moloch verfügt die Stadt über die öffentliche Infrastruktur einer europäischen Kleinstadt. Umso größer, in Maßen nicht mehr zu fassen, sind die Umweltverschmutzung und die Folgen des Klimawandels, mit denen die Bewohnerinnen und Bewohner von Delhi zu kämpfen haben. Für sehr sehr viele ist das ein Kampf um die Luft zum Atmen oder um Wasser, das nicht total verdreckt ist. Um einen Ort für die bloße Existenz.

    Ihnen gegenüber steht die AC-Gesellschaft, die Besitzer von Klimaanlagen (Air Condition), deren größte Sorge sein mag, daß die Strompreise steigen, Rahul Jain, der Autor dieses Films, ist auch ein „AC-Kind“. Er fängt die dramatischen Folgen von Indiens wachsender Wirtschaft in atemberaubenden Bildern ein. Er zeigt dabei nicht nur eine Stadt in der Krise, sondern schärft auch unseren Blick auf den Klimawandel.

    invisible-demons.de

    Material für die pädagogische Arbeit bei Vision Kino

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    The Invisible Men

    Ort
    Israel/Niederlande
    Jahr
    2012
    Regie
    Yariv Mozer

    Drei schwule Palästinenser sind vor ihren Familien geflohen sind und halten sich jetzt illegal in Tel Aviv auf: Louie, 32, der sich seit acht Jahren in Tel Aviv versteckt; Abdu, 24, der in Ramallah geoutet wurde und daraufhin von den palästinensischen Sicherheitskräften der Spionage beschuldigt und gefoltert wurde und von Faris, 23, der von der West Bank nach Tel Aviv vor seiner Familie floh, die ihn töten wollte. Um zu überleben, suchen sie Asyl in Drittländern, jenseits von Israel und ihrer Heimat Palästina. Yariv Mozers Dokumentarfilm erzählt erschütternde, aber auch Mut machende Geschichten über einen Aspekt des Nahost-Konflikts, der so noch nie thematisiert wurde und der auch vielen Bewohnern der Region verborgen bleibt.

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    jeder schweigt von etwas anderem

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2006
    Buch/Regie
    Marc Bauder, Dörte Franke

    Jede Familie hat ein Geheimnis, einen dunklen Punkt, den keiner berühren will. Ihrer liegt in einem Land, das heute gar nicht mehr existiert: eine Reiseleiterin, ein Pfarrerehepaar, ein Schriftsteller. Man sieht ihnen nicht an, daß sie einmal inhaftierte Staatsfeinde der DDR und später ”freigekaufte“ Bundesbürger waren. Über das damals Geschehene in der Familie miteinander zu reden, erscheint oft unmöglich. Denn als sie für ihre „falschen“ Gedanken und ein paar verbotene Bücher ins Gefängnis gesteckt wurden, bedeutete dies auch für die eigenen Kinder und Eltern Trennung, Repression und Angst. Bei allen sitzen die Verletzungen aus dieser Zeit tief und darüber zu schweigen ist leichter, als alte Wunden aufzureißen. Sie waren damals im selben Alter, in dem ihre Kinder heute sind. Nun wächst der Druck, das Schweigeabkommen zu brechen. Drei deutsche Familiengeschichten aus der geschätzten Zahl von 250.000 politischen Gefangenen der DDR.

    Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

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    Julia

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland/Litauen
    Jahr
    2013
    Buch/Regie
    J.Jackie Baier

    Eine Geschichte von Leidenschaft und Aufruhr, von Selbstentdeckung und Wut auf die ganze Welt. Was genau treibt einen Jungen von der Kunstschule dazu, sein Zuhause in Klaipeda/Litauen zu verlassen, um als Mädchen in den Straßen von Berlin, in stickigen Hinterzimmern und auf verklebten Sesseln eines Sexkinos den eigenen Körper zu verkaufen? Über mehr als zehn Jahre begleitet Photographin und Filmemacherin J.Jackie Baier die heute 30jährige Transsexuelle Julia K. durch ihr Leben als Straßenhure, Outlaw und Nonkonformistin, die ohne gesellschaftliche Übereinkünfte lebt. „Ich kann nicht sagen, daß ich eine Frau bin, aber ich bin auch kein Mann. Ich bin etwas… -- ein Geschöpf Gottes, aber ein krummes Geschöpf Gottes. Der Gott hat nicht aufgepaßt bei meiner Geburt“ sagt Julia von sich. Andere Autoritäten als diesen Gott, der sich geirrt hat, akzeptiert sie nicht. Sie ist eine, die den „Contrat social“ nie unterschrieben hat. Sie spricht ein archaisches Deutsch, das hierzulande seit dem frühen 19. Jahrhundert nicht mehr gebräuchlich ist. Sie aquarelliert, zur Entspannung, wie sie sagt. Sie hat ein Einser-Abitur und einen Diplomabschluß an der Kunstschule von Klaipeda. Und in Berlin ist sie eine transsexuelle Straßenhure, die bisweilen den Weg nach Hause nicht findet.

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    Kaffee und ein ein Paar neue Schuhe

    Ort
    Albanien/Portugal/Griechenland/Kosovo
    Jahr
    2022
    Buch/Regie
    Gentian Koçi

    Agim und Gëzim, eineiige Zwillinge in ihren Dreißigern, verbindet eine starke brüderliche Liebe. Sie sind taub, aber das stört sie nicht in ihrem Alltag. Eines Tages erhalten sie eine Nachricht, die alles verändert: Sie haben eine seltene Erbkrankheit und werden auch ihr Augenlicht verlieren. Gemeinsam und mit Gëzims Freundin Ana an ihrer Seite, werden sie mit ihrem veränderten Verhältnis zur Welt konfrontiert. Gemeinsam bei einer Tasse Kaffee müssen die beiden Brüder ihre Beziehung neu definieren, während sie versuchen, sich an ihr neues Leben anzupassen.

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    Kawa

    Ort
    Neuseeland
    Jahr
    2011
    Regie
    Katie Wolfe

    Nach einem Buch von Witi Ihimaera („Whale Rider“): Eine ungewöhnliche Coming-Out-Geschichte in einem stimmigen Setting.

    Auckland, neuseeländischer Mittelstand, glückliche Familie, schönes Haus. Kawa (Calvin Tuteao) ist ein stolzer Ehemann und Vater, erfolgreich im Beruf, ein Mann, der alles hat. Bald soll er, ganz dem kulturellen Erbe einer Maori-Familie verpflichtet, die Führung der (Groß-)Familie übertragen bekommen. Doch so einfach ist das alles natürlich nicht, denn: Kawa hat auch ein Geheimnis, er sucht gerne Badehäuser auf, und das nicht zum Schwitzen, nein: er steht auf Männer. Er hat auch einen Geliebten, einen smarten jungen Schauspieler (Dean O'Gorman). Natürlich läßt sich das Geheimnis nicht verbergen, denn eines Abends werden die beiden von Kawas Mutter beobachtet, wie sie sich küssen. Die Konsequenz: Kawa soll aus seiner Familie verstoßen werden. Doch gibt es wirklich nur diesen einen Weg? Kann es keine Versöhnung zwischen Althergebrachtem und Moderne geben? Die Familie ist gezwungen, wieder zusammenzufinden und mit sich ins Reine zu kommen. Aber wie wird das allen Beteiligten gelingen? Vor der überwältigenden Küstenkulisse der neuseeländischen Nordinsel entfaltet sich ein beeindruckendes und sinnliches Drama.

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    Kein Ort

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2009
    Buch/Regie
    Kerstin Nickig

    Der Tschetschenienkrieg ist fast aus unserem Bewußtsein verschwunden, doch nach wie vor herrscht dort die Gewalt. Der Konflikt hat sich über den gesamten Nordkaukasus ausgedehnt. Tausende Menschen sind auf der Flucht vor einer brutalen Diktatur des von Moskau installierten Despoten Ramzan Kadyrov. Die Europäische Union ist das Ziel vieler Flüchtlinge. Sie stellen hier die zweitgrößte Gruppe der Asylbewerber.

    Die Filmemacherin Kerstin Nickig erzählt in „Kein Ort“ vier sehr persönliche Geschichten von Asylsuchenden aus dem Nordkaukasus. Sie begleitete die Flüchtlinge ein Jahr lang beim Versuche, das „Asyl“-angebot der Genfer Konvention wörtlich zu nehmen. Die Flüchtlinge sind dabei ständig mit den Abwehrmechanismen der europäischen Asylpolitik konfrontiert. Das wirkt sich in Polen, Österreich, der Ukraine und Deutschland unterschiedlich aus, führt aber zum gleichen Resultat: Kein Ort.

    „Kein Ort“ ist ein aufrüttelnder Dokumentarfilm, der -- jenseits von spektakulären Flüchtlingsdramen -- die alltäglichen Auswirkungen einer restriktiven Asylpolitik auf Flüchtlinge in der EU zeigt. Vier Geschichten aus der Perspektive von Menschen, die nach Europa kommen und bleiben wollen -- weil sie keine andere Wahl haben.

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    Kinder. Wie die Zeit vergeht.

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2007
    Buch/Regie
    Thomas Heise

    Auf einem weißen Kerosintank eines riesigen, weitgehend menschenleeren Geländes einer Raffinerie steht in großen Lettern das Wort TOTAL. Hinter jedem der nächtlich erleuchteten Fenster eines Wohnblocks des nahen Halle-Neustadt kann man Menschen bei ihren Verrichtungen sehn. Einer der Menschen ist Jeanette. Sie ist 24 Jahre alt, arbeitslos in Umschulung, allein. Ihre Kinder Tommy (8) und Paul (3) schlafen nebenan. Jeanette betrachtet Fotos ihrer Kinder. Sie hat einen Traum: Busfahrerin werden.

    Jeanette hat ein drittes Kind, Annabelle, und ist mit Guido zusammen. Jeanette und Guido fahren Bus. Tommy ist 15, so alt wie seine Mutter, als sie mit ihm schwanger wurde, in der siebenten Klasse, im neunten Schuljahr. Er sitzt im Klassenraum vor seinem Lehrer. Er will einen Antrag auf Verlängerung seiner Schulzeit stellen. Er weiß nicht, warum: „Ich denk mir was aus.“

    Jeanettes Mutter Ingrid ist Hausfrau, ihr Vater Heinz arbeitet im Vierschichtdienst auf dem Gelände der Raffinerie. Jetzt sind Jeanette, seine Tochter und vier seiner Söhne aus dem Haus. Tino (18), der jüngste, wohnt noch Zuhause. Vater und Sohn sprechen nicht miteinander. Tino ist in der Lehre zum Fachlageristen und will ein Nazi sein. Tino will verstanden werden.

    Paul (10), Jeanettes zweiter Sohn erhält seine Bildungsempfehlung. Er könnte aufs Gymnasium, will aber nicht. Er schießt ein Tor gegen den Sportverein mit dem alten Namen SC LEUNA, jetzt TOTAL.

    (Text: Thomas Heise)

    Ruhig und geradezu lakonisch schauen wir in diese Welt. Wir erleben Krisengespräche zwischen Tommy und seinem sehr souveränen Lehrer. Wir lernen seinen rechtsradikalen Freund kennen und seinen Bruder, der gut in der Schule ist, aber nicht aufs Gymnasium will („meine Mutter will das auch nicht“).

    Thomas Heise ist ein Meister der Einfühlung. Und so wirken seine Berichte aus den ganz normalen Familien niemals denunzierend. Heise stellt sich deutlich auf die Seite derer, die er beschreibt und kann dadurch viel mehr Details und Zwischentöne beschreiben als es unbeteiligte Beobachter könnten.

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    Kommen Rührgeräte in den Himmel?

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2016
    Buch/Regie
    Reinhard Günzler

    Carmen stammt aus der Schweiz und studiert Design im exotischen Thüringen. Nachdem ihr nagelneuer Mixer bei dem aufwühlenden Versuch, einen Kuchen zu backen, den Geist aufgegeben hat, entdeckt sie auf einem Jenaer Flohmarkt ein Rührgerät aus DDR-Zeiten. Es leuchtet in grellem Orange, ist deutlich älter als sie selbst -- und trotzdem noch tadellos in Form. Es heißt RG 28.

    Carmen ist von dem Rührer aus dem „Elektrogerätewerk Suhl“ fasziniert. Um hinter das Geheimnis seiner sagenhaften Langlebigkeit zu kommen, begibt sie sich auf eine Forschungsreise in die Welt der Gerätschaften. Sie fragt Konstrukteure und Technologen, Designer und Ökonomen, Historiker, Theologen und Psychologen: In welchem Verhältnis stehen wir zu unseren Erzeugnissen? Und wie verändert sich diese Beziehung? Auf ihrem Trip begegnet Carmen den Menschen, die einst ihr RG 28 gebaut haben. Sie hört Geschichten von einer fremden, untergegangenen Wirtschaftsform, einem System, in dem die Mitarbeiter sich mit „ihrem“ Betrieb und „ihren“ Produkten vollkommen identifizieren konnten.

    Ist die innere Verbundenheit des Schöpfers mit seinem Werk die wesentliche Voraussetzung für ein gutes Produkt? Macht es einen Unterschied, ob wir Dinge herstellen, um einen Unternehmer oder einen Aktienbesitzer noch ein bißchen reicher zu machen, oder ob wir Dinge schaffen, von denen wir glauben, dass die Menschen sie brauchen? Wo und unter welchen Bedingungen wird der größte Teil unserer Gebrauchsgegenstände heute hergestellt? Warum werfen wir vieles davon schon nach wenigen Jahren wieder auf den Müll? Können wir zu einem Ding, dem nur eine geringe Lebenserwartung vergönnt ist, noch eine respektvolle Beziehung entwickeln? Schwindet mit der wachsenden Gleichgültigkeit gegenüber den Dingen auch der Respekt gegenüber denen, die sie geschaffen haben? Ihre Begegnungen und Gespräche führen Carmen schließlich zu der Frage, ob es ethisch vertretbar ist, unseren Erzeugnissen das zu verweigern, was wir für uns selbst erhoffen: Ein langes Leben.

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    Köpek -- Geschichten aus İstanbul

    Ort
    Schweiz/Türkei
    Jahr
    2015
    Buch/Regie
    Esen Işık

    „Drei bewegende Erzählungen über die Sehnsucht nach Liebe und Freiheit in einer in sich gefangenen Gesellschaft. Ein eindringliches Plädoyer für Offenheit und Aufbruch in der Türkei:“ (Cem Özdemir)

    Ein ganz gewöhnlicher Tag in der Metropole İstanbul. Der zehnjährige Cemo verkauft Papiertaschentücher auf der Straße und trägt zum Lebensunterhalt seiner Familie bei. Er verehrt ein junges Mädchen aus einem besseren Quartier. Hayat wird von ihrem ungeliebten Ehemann terrorisiert. Als ihr ehemaliger Verlobter den Kontakt wieder sucht, verabreden sie sich zu einem heimlichen Treffen. Die transsexuelle Ebru muß sich prostituieren, um über die Runden zu kommen. Sie liebt einen Mann, der sich in der Öffentlichkeit nicht zu ihr bekennen mag.
Die drei setzen alles daran, daß sich ihre Sehnsucht nach Liebe erfüllt, wenn auch nur für einen Moment.

    Authentisch und mit einem aufmerksamen Blick für die Poesie des Alltags erzählt der Film der Regisseurin Esen Işık genauso zärtliche wie bewegende Geschichten über die Liebe, den Tod und die türkische Gesellschaft im 21. Jahrhundert.

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    Las buenas costumbres

    Ort
    Kolumbien
    Jahr
    2022
    Regie
    Santiago León Cuéllar

    Queeres Kino aus Kolumbien! Valeria ist 17, ziemlich introvertiert, und sie tanzt am Liebsten allein. Ihre Eltern schleppen sie mit auf den Bauernhof der Familie, um die goldene Hochzeit ihrer Großeltern zu feiern. Dort trifft sie auf ihre Cousine Sol (16), die sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Valeria und Sol teilen sich eine Woche lang ein Zimmer, in dem Valeria ihr sexuelles Erwachen inmitten der Unterdrückung durch ihre Eltern erlebt und ein dunkles Geheimnis entdeckt, das ihre Familie schon ewig verbirgt.

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    Latin Boys Go To Hell

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland/Spanien
    Jahr
    1997
    Regie
    Ela Troyano

    Ela Troyanos Spielfilm „Latin Boys Go To Hell“ ist ein wildes Melodram über die Leiden junger Latinos im tiefsten Brooklyn. Frühe Liebe, frühes Leid, Verlust der Unschuld: Der junge Justin lebt bei seiner Mutter und arbeitet in Manhattan als Assistent für die Fotografin Monica, die Aktaufnahmen von jungen Latinos macht.

    Wegen Schwierigkeiten mit seiner Familie zieht Justins heterosexueller Cousin Angel bei ihnen ein, und Justin verliebt sich widerstrebend, aber unweigerlich in Angel. Denn Angel ist das, was Justin nicht zu sein glaubt: gutaussehend, smart, sexy. Aus Frust läßt er sich kurz mit dem Sexbomber Carlos ein, dessen Freund Braulio in Rage gerät und auf Rache sinnt.

    Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

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    Life In Stills -- Leben in Bildern

    Ort
    Israel/Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2011
    Buch/Regie
    Tamar Tal Anati

    Miriam Weissenstein ist eine lebende Legende der Geschichte des Landes Israel. Die unersetzlichen Negative der Fotos der Unabhängigkeiterklärung liegen bei ihr zu Hause. Ihr Mann Rudi Weissenstein ist damals der einzige Fotograf, der die Zeremonie fotografieren darf. Zusammen mit ihm dokumentiert sie die Geschichte und die Persönlichkeiten des jungen Staates über Jahrzehnte. Wer im Schaufenster ihres Ladens in der Allenbystraße in Tel Aviv als großes Porträt hängt, der wird gewählt -- so sagt man. Miriam Weissenstein ist nicht etwa weise oder milde geworden im Alter, nein sie ist rastlos, kämpferisch und streitsüchtig wie eh und je. Gemeinsam mit ihrem Enkel Ben erhält sie das unendliche Bilderarchiv des Landes -- schlägt jedes Kaufangebot ab und organisiert Ausstellungen in aller Welt. Die modernen Vermarktungsideen ihres Enkels findet sie ebenso seltsam wie sein unkonventionelles Leben. Mit beidem arrangiert sie sich trotzdem und streitet mit ihm lieber über wichtigere Dinge.

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    Life Is A Moment

    Ort
    Indien/Norwegen
    Jahr
    2015
    Regie
    Tonje Gjevjon, Sanjay Sharma

    Aryan, ein Pakistani, der diesen Namen nur zur Tarnung trägt, liebt seine Schöne heiß und innig. Jedenfalls manchmal. Und vor allem, weil er sie schon in kurzer Zeit heiraten soll. Aber er steht auch auf Männer und wird von diesen heiß begehrt mit seinem jungenhaften Gesicht und seinem virilen Körper. Also was nun? Da man mit norwegischen Partnern Geschäfte machen will, verlegt die Familie die Verlobungsfeier kurzerhand dorthin. Aryan kommt schon ein paar Tage früher als der Rest der Familie an und stürzt sich sofort ins Nachtleben.

    Ein hübscher Inder namens Ashley bietet ihm seine sexuellen Dienstleistungen an, aber Aryan lehnt ab und heuert dafür Ashley drei Tage als persönlichen Assistenten. Diese Assistenz besteht vor allem in der Einführung Aryans in die örtliche Queer-Szene, wo er lernt, daß Ehen unter Frauen durchaus nichts Ungewöhnliches sind in Norge. Nun platzt aber die Verlobte in das frivole Geschehen, und da kommt Aryan ins Stottern. Nicht nur daß ja der Name nicht stimmt, auch das ganze Drumrum sei nur gespielt -- was die neuen Freundinnen und Freunde natürlich gar nicht gutheißen. Denn schließlich muß man sich ja nicht verstecken, nur weil eine andere Kultur das so verlangt. Aryan versteht diese Botschaft schließlich und outet sich bei der Verlobung als schwul. Riesenkrach, Papa bestreitet, daß es auch nur einen pakistanischen Homo gebe. Epilog: Aryan und seine Verlobte sind doch zusammen, sie führen ein Restaurant. Und Aryan heiratet seinen Ashley -- und die Mutter und ganz viele Familienmitglieder sind angereist (nicht der Papa, der braucht noch etwas Zeit). Happiness und Akzeptanz allerorten.

    Ein Bollywood-Melodram im norwegischen Outback mit queerem Hintergrund! Das hat es so noch nicht gegeben, und es war Zeit dafür. Eine stilsichere Kopie des Genres, gut gemacht, mit den Vorbildern entsprechenden willkürlichen Wendungen und mitreißenden Songs. Und einem tollen Motto: alles wird gut!

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    Like Me!

    Ort
    Israel
    Jahr
    2022
    Regie
    Eyal Kantor

    Tom ist Anfang 20 und mag es, daß ihn die Männer begehren. Er hat das Privileg, im hedonistischen Tel Aviv zu leben, wo sich immer attraktive Typen finden, die ihn in ihr Bett bekommen. Die Zeit bis zum obligatorischen Wehrdienst versucht er, mit Jobs als Pizzabote und Fotomodel zu verschleppen. Und da ist ein Kamerad, Kumpel, der Charmebolzen Galid, den Tom unverhohlen anhimmelt. Eines nachts ist es soweit, und Galid läßt sich von Tom verführen. Doch auf eine Beziehung will er sich nicht enlassen, denn „das“ sei nichts für ihn, und außerdem sei ein Mann und habe eine Freundin. Jetzt liegt es an Tom, zu zeigen, daß Männlichkeit viele Facetten hat… Der israelische Regisseur Eyal Kantor inszeniert mit unverbrauchten attraktiven Mitwirkenden einen lässigen Film, sehr sexy und weit mehr als eine der üblichen schwulen Coming-Out-Stories. Junge Kerle, die genau wissen, wo es lang geht, und die sich doch auch nach Romantik und Zweisamkeit sehnen. Ein klein wenig „Eis am Stiel“, aber ganz ohne Albernheit, sondern ernsthaft und aufrichtig. Ein Film auf der Höhe der Zeit mit einer tollen Optik und einem starken Soundtrack.

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    Lilies

    Ort
    Kanada
    Jahr
    1996
    Regie
    John Greyson

    Im Frühjahr 1952 wird Bischof Bilodeau in ein Gefängnis geschickt, um Simon Doucet, einem kranken Gefangenen, die Beichte abzunehmen. Doucet berichtet dem Bischof vom sexuellen Erwachen und den ersten homosexuellen Erfahrungen dreier Heranwachsender im Jahr 1912. Als er die Namen erwähnt, erkennt der Bischof mit Bestürzung seine eigene Geschichte. Und plötzlich verändert sich das Innere des Gefängnisses zu einer Art Theater.

    Bilodeau wird in den Beichtstuhl eingesperrt. Durch das Gitter wird er Zeuge eines gespenstischen Schauspiels, das entscheidende Momente im Leben Simons vor 50 Jahren vorführt. Damals war Doucet so unsterblich in Vallier, Sprößling einer kauzigen Hotelbesitzerin, verliebt, daß er bereit war, mit seinem Vater wie auch mit allen bürgerlichen Konventionen zu brechen und für Vallier sogar seine reiche Verlobte zu verlassen.

    Bischof Bilodeau wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Denn er war es, der diese Liebe seinerzeit nicht ertragen konnte und sich in ein schreckliches Verbrechen verwickeln ließ. Doch nun, eingesperrt wie ein Gefangener, muß er um sein Leben fürchten…

    „Lilies“ ist ein pop-artiges Happening: das christliche Leiden kommt schmachtend daher, die Liebe ist der Heiligkeit gleich und reines Verlangen, steuert das Verhalten im ewigen Kampf gegen die herrschenden Normen der Wohlanständigkeit.

    „Lilies“ wurde mit vier kanadischen Filmpreisen, dem „Genie Award“, ausgezeichnet, unter anderem als bester Film des Jahres. Beim San Franciso International Gay And Lesbian Film Festival erhielt „Lilies“ den Publikumspreis.

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    Losers And Winners

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2006
    Produktion/Buch/Regie
    Ulrike Franke, Michael Loeken

    Eine gigantischen Industrieanlage verschwindet: Eineinhalb Jahre lang begleiten die Filmemacher Ulrike Franke und Michael Loeken die Demontage einer Kokerei in Duisburg durch die Käufer aus China. Der Film erzählt Geschichten entlang des Verschwindens: Wie die Koker im Pott Ankunft und Arbeitsweise der Chinesen erleben, was sie fühlen, wenn sie mit der modernsten Kokerei der Welt auch ihren Stolz schwinden sehen, aber auch die Belastungen. und Konflikte in der 60-Stunden-Woche der chinesischen Arbeiter fernab ihrer Heimat und ihrer Familien, zwischen Zukunftseuphorie und Zweifeln.

    Zwei Welten treffen aufeinander. Doch wer ist am Ende Gewinner, wer Verlierer, wenn die Arbeit samt „Wirtschaftswunder“ auswandert und eine deutsche Region das Phänomen Globalisierung auf einmal ganz konkret am eigenen Leib zu spüren bekommt, während im Reich der Mitte täglich neue Visionen entstehen und vergehen?

    Ausgezeichnet mit dem Adolf-Grimme-Preis 2009

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    Lost In Generation

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2006
    Buch/Regie
    Isabella Gresser
    Regie
    Martina Minette Dreier, Heidi Kull
    Regie
    Fraya Frömming
    Regie
    Isabella Gresser, Martina Minette Dreier, Heidi Kull, Fraya Frömming, Lilly Walden

    Drei Frauen, drei Lebensalter, drei Filme -- jede der Heldinnen konfrontiert mit den ganz eigenen Konfusionen ihrer Generation: Wer bin ich? Wie will ich sein? Wie sehen mich die anderen? Wie will ich leben? Wer liebt mich? Bin ich zu alt? Vier lesbische Filmemacherinnen gehen diesen Fragen nach. In ihrer humorvollen Kompilation aus Kurzspielfilmen und Interviews geben sie Einblicke in das Innenleben Berliner Frauen zwischen 16 und 60. Die Hauptfiguren der Spielfilme -- Toni (16), Elke (40) und Helena (60) -- suchen zwischen gesellschaftlichen Normen und Klischees und den eigenen Sehnsüchten und Erwartungen nach ihrem persönlichen Glück.

    „Bye Bye Antonia“ (15 min) von Isabella Gresser untersucht das Geschlechterrollenverhalten bei Jugendlichen und zeigt die Auseinandersetzung der jungen Protagonistin, die sich von Zwängen und Konventionen befreien möchte. Muß Toni sich entscheiden? Mädchen oder Junge?

    In „Cherchez la butch“ (20 min) von Martina Minette Dreier und Heidi Kull sucht die 40jährige Elke nach der Frau ihres Lebens. In ihrer Vorstellung muß Liebe so sein wie im Film, und so blendet sie die Realität oft zugunsten ihrer romantischen Wunschträume aus.

    In „Helena“ (22 min) von Fraya Frömming will eine ältere, lesbische Frau ihrem Leben ein Ende setzen. Sie hat zwar viele Talente, aber die nutzen nichts, wenn man als alt und damit überflüssig gilt. Doch dann kommt alles anders und Helena besinnt sich auf ihre Kraft, ihre Hoffnung und letztendlich auf ihre Wut. Der Film behandelt das Thema mit viel Humor, ohne in trübsinniges Lamentieren abzudriften.

    In Interviews zwischen den Filmen kommen Frauen aus allen drei Generationen zu Wort. Sie sprechen sehr ehrlich über ihre Träume, ihre Vorstellungen von Liebe und Glück, von Identität, Alter und Lebenskonzepten. Vielleicht gibt es Überraschungen, entdeckt man abgeklärte Twens oder staunt über die Aufbruchstimmung einer Sechzigjährigen. Auf alle Fälle bekommt man Lust, selbst über die Fragen nachzudenken, die „Lost In Generation“ stellt.

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    Love Sick

    Ort
    Rumänien
    Jahr
    2006
    Regie
    Tudor Giurgiu

    Alexandra (Alex) und Cristina (Kiki) studieren an der Universität von Bukarest. Eigentlich sind sie nur Freundinnen. Doch als Alex ihr Zimmer in einem berüchtigten Uni-Campus gegen eines bei Kikis Tante eintauscht, entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen den beiden. Denn Kiki wohnt bei ihren Eltern im selben Haus. Alex und Kiki werden ein unzertrennliches Paar, obwohl die beiden sehr unterschiedliche Charaktere an den Tag legen. Alex tarnt ihre starke Persönlichkeit durch eine scheinbare Ruhe und Abgeklärtheit. Sie, das Landkind, möchte ihr Studium schnell beenden, um ihre einfachen Eltern nicht zu enttäuschen.

    Kiki dagegen versteckt ihre emotionale Instabilität hinter einer fast schon theatralischen und extravaganten Fassade. Die beiden sind romantische Schwärmerinnen, was sich vor allem in ihrem Interesse für entsprechende französische Literatur festmachen läßt. Diese Schwärmerei geht aber in Kikis Fall noch weiter: sie hat eine Beziehung zu ihrem Bruder Alexandru (Sandu), die weiter zu gehen scheint als gewöhnliche moralische Vorstellungen es erlauben. In einer derartigen Beziehung sieht sie die höchste Reinheit Und in dieser Beziehung sieht sie ihren sprunghaften und launischen Bruder Sandu als Ebenbild des vom Weltschmerz zerrissenen romantischen René, der Schöpfung von Chateaubriand. Sandu ist jedoch weniger romantisch, als vielmehr von krankhafter Eifersucht gequält, Eifersucht auf Alex. Folglich bringt er Kiki in ein Abhängigkeitsverhältnis, aus dem sie kaum entkommen kann.

    Der Sommer kommt, und Alex lädt Kiki in ihr Elternhaus auf dem Land ein. Dort finden das Paar Ruhe und Frieden und begibt sich auf die Spuren von Alex Kindheit. Erst hier, und nicht in der Großstadt, in der angeblich Anonymität möglich ist und das Ausprobieren für osteuropäische Kulturen ungewohnter Lebensentwürfe, können die Mädchen ihre Freundschaft vollständig leben. Allerdings wird deren wahre Natur Alex´ Eltern nicht deutlich. Bis einen Tag unerwartet Sandu aufkreuzt.

    Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

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    love, peace and beatbox

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2007
    Buch/Regie/Schnitt
    Volker Meyer-Dabisch

    Zischen, Zirpen, Knistern, Knarren, Quietschen, Gluckern, Wummern oder ein schlichtes Plopp -- es gibt kein Geräusch, das ein Beatbox-Crack nicht mit seinem Mund nachmachen könnte. Beatboxing oder Mouthdrumming gilt nach Rap, DJing, Breakdance und Graffiti als das fünfte Element des Hip-Hop. Wie in vielen anderen Großstädten hat sich auch in Berlin in den letzten Jahren eine vielschichtige Szene entwickelt. Zu ihr gehört 4xsamples. Sie sind die amtierenden Vizeweltmeister im Teambattle und gehören zu den populärsten Bands der Republik. Die von DJ Mesia, BeeLow und dem 2003 ermordeten Maxim erfundene Beatboxmeisterschaft ist mittlerweile bis nach Australien exportiert worden. 2006 begann der Filmemacher Volker Meyer-Dabisch die Protagonisten der Berliner Beatbox-Szene bei ihren Auftritten, im Studio und beim Proben zu beobachten. In seinem Film „love, peace & beatbox“ stellt er jetzt die wichtigsten Protagonisten der Szene vor, läßt sich ein in ihren Kosmos der Töne, Rhythmen und Geräusche, lauscht ihrer Kunst und erklärt dem Publikum die Beatbox-Welt.

    Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

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    Lust (Luster)

    Ort
    USA
    Jahr
    2002
    Buch/Regie
    Everett Lewis

    „Hustler White“ meets „Latin Boys Go To Hell“ im Jahr 2002. Ein attraktiver junger Typ arbeitet in einem Schallplattenladen und kann sich durchaus erlauben, zu seinen Kunden garstig zu sein. An sich steht er auf waschbrettbäuchige Skater, aber den plötzlich eingetroffenen Cousin aus dem Mittelwesten würde er, der coole Mann aus Los Angeles, auch nicht von der Bettkante stoßen. Nur daß der zunächst in die Hände einer frivolen Fotografin fällt, die dessen Luxusbody in der Wüste ablichtet. Derweil verzehrt sich ein All American Boy nach dem Plattenverkäufer. Und auch dessen blondierter Chef scheint auf den Typen zu stehen, obwohl er sich für heterosexuell hält.

    Junge gutaussehende Männer stechen sich hier gegenseitig aus, man sieht es gerne und möchte nochmal zwanzig sein (auch wenn es die Darsteller wohl gar nicht mehr sind). Romantik und sexuelle Lust gehen hier eine gelungene Symbiose ein, am Ende kriegen sich die, die sich schon immer versprochen waren, ein schönes schwules Märchen aus der Stadt der Engel, sexy, elegant, auf der Höhe der Zeit.

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    Max Frisch, Citoyen

    Ort
    Schweiz
    Jahr
    2008
    Buch/Regie
    Matthias von Gunten

    Vom „Verstummen der Intellektuellen“ ist heutzutage immer häufiger die Rede. Viele haben es bereits vergessen und Junge können es sich meist gar nicht vorstellen, wie das eigentlich ist: wenn ein Autor „teilnimmt“ an seiner Zeit und für seine Mitmenschen zu einer wichtigen und prägenden Stimme wird. Max Frisch war einer der letzten große deutschsprachige Intellektuellen, der eine solche Rolle bewußt wahrnahm und von seiner Umwelt auch so wahrgenommen wurde.

    Vor dem Hintergrund des vergehenden 20. Jahrhunderts spürt der Film Max Frisch als wachem und neugierigem Zeitgenossen nach. Er nimmt uns mit auf eine Reise durch Frischs Texte und Reden, die zwischen Poesie und Politik immer nach der eigenen Haltung, nach dem eigenen Urteil suchen. Gleichzeitig erzählen wichtige Freunde und Bekannte wie Peter Bichsel, Günter Grass, Christa Wolf, Helmut Schmidt oder Henry Kissinger, wie sie Frisch und dessen Engagement erlebt haben. So entsteht das Bild eines Autors, der nicht nur Theaterstücke und Romane verfasst, sondern auch ein Leben lang teilnimmt am Geschehen seiner Zeit, der Stellung bezieht und der durch sein genaues Hinterfragen und dank seinem sprachlichen Können noch heute so aktuell ist, wie er in seiner Zeit war.

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    Mein Sommer mit Mario

    Ort
    Argentinien/Spanien/Frankreich
    Jahr
    2009
    Buch/Regie
    Julia Solomonoff

    La Boyita, ein kleiner Wohnwagen, war für die beiden Schwestern Luciana und Jorgelina schon immer ein Rückzugsort, ein magisches Versteck zum Spielen und Beichten von Geheimnissen. Als Luciana in die Pubertät kommt, entzieht sie sich ihrer jüngeren Schwester Jorgelina allerdings immer mehr. So kommt es auch, daß sie das erste Mal in den Ferien getrennte Wege gehen. Während die Ältere mit ihrer Mutter an den Strand fährt, verbringt Jorgelina mit ihrem Vater den Sommer auf einer Ranch auf dem Lande. Dort entwickelt sich zwischen ihr und Mario, einem einheimischen Bauernjungen, eine enge Freundschaft, die von einem wichtigen Geheimnis überschattet wird: eines Tages entdeckt Jorgelina einen Blutfleck auf Marios Sattel und einen anderen an seiner Hose. Jorgelina versucht zu verstehen: warum ist Mario nicht so wie anderen Jungen sind?

    Ein stimmungsvoller Film über das Erwachsenwerden und über sexuelle Identität. Die Natürlichkeit seiner jungen Laiendarsteller verleiht den wechselnden Gemütslagen von Unsicherheit, Heimlichkeiten und Entdeckungen eine große Glaubwürdigkeit.

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    Mein süßer kleiner Arsch

    Ort
    Schweiz
    Jahr
    1997
    Buch/Regie/Kamera
    Simon Bischoff

    Herren im Ruhestand haben sich in die marokkanische Hafenstadt Tanger zurückgezogen, um hier Sonne, Meer, Leben, Liebe und Sex zu genießen -- schwulen Sex.

    Es ist Morgen in Tanger: Gymnastik für Jean Neuenschwander, einst Postangestellter, Hoteldirektor, heute Pensionär und Hauptperson dieses Films. In Tanger hat er sich mit 51 Jahren niedergelassen, um einen sorglosen Ruhestand in Luxus zu genießen. „Mein süßer kleiner Arsch“ ist die Chronik seines Intimlebens, von dem Neuenschwander gerne und ausschweifend erzählt, gelegentlich obsessiv in seiner Detailtreue. Am liebsten schildert er seinen ersten schwulen Sex, seine sexuellen Vorlieben, die Vorzüge und Annehmlichkeiten marokkanischer Ärsche, die Genüsse eines frivolen und gesunden Lebens. Simon Bischoff baut seinen Film rund um Jean Neuenschwander auf und zeichnet -- von dessen Geschichte ausgehend -- ein differenziertes Bild der Schwulenszene von Tanger. Ob es ein Sitten- oder ein Unsittengemälde dieser Welt ist, läßt Bischoff offen. Und genau das ist die Stärke des Films: akribisch, fast ethnografisch leuchtet er die provokative, unangepaßte Biederkeit des spätgeouteten Saubermanns aus. Und überläßt das Urteil anderen.

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    Meine Daten und ich

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2008
    Buch/Regie
    Philipp Eichholtz

    Immer mehr Menschen unseres demokratischen Staates sehen eben diesen zu einem Überwachungsstaat heranwachsen. Gesetze zur Terrorbekämpfung werden verabschiedet, um uns zu schützen. Wie weit aber darf dieser Schutz gehen? Ist im Namen der Terrorbekämpfung alles erlaubt? Onlinedurchsuchungen, Vorratsdatenspeicherung von Telefon- und Internetverbindungen, Scoring-Punkte im Bankensystem, Überwachungskameras und –mikrofone auf öffentlichen Plätzen und in Läden und allen voran das neue BKA-Gesetz, angestoßen vom derzeitigen Innenminister Wolfgang Schäuble, lassen uns nachdenklich werden, was mit unseren Daten wirklich passiert. Denn nicht nur die Daten terrorverdächtiger Personen werden gespeichert, sondern Informationen über jeden von uns. Aktuell stellt sich zudem immer mehr die Frage, was in diesem Zusammenhang „Sicherheit“ unserer Daten noch bedeuten kann, wenn immer wieder Informationen über unsere Bankverbindungen und Kontobewegungen auf entsprechenden Schwarzmärkten zu erwerben sind. Was kommt als Nächstes? Mit „Meine Daten und Ich“ wird diese brisante Problematik erstmals filmisch thematisiert. Der fiktive Filmemacher Axel Ranisch sucht nach Antworten bei unterschiedlichen Politikern (Wolfgang Bosbach, Wolfgang Wieland) und Gruppierungen -- und stößt mehr und mehr beruflich wie privat an seine Grenzen. Ein witzige und geistreiche Untersuchung über schleichende Veränderungen in unserer Gesellschaft, über hilflos hingenommene Skandale und über die Frage: Wie weit darf der Staat eigentlich gehen?

    Übrigens: Axel Ranisch in seinem ersten langen Film!

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    Mia und Moi

    Ort
    Spanien
    Jahr
    2021
    Buch/Regie
    Borja de la Vega

    Nachdem sie ihre Mutter verloren haben, suchen Mía und Moi Zuflucht in einem baufälligen Familienhaus auf dem Lande, mitten im Nirgendwo. Mit dabei: Biel, Mois Lebensgefährte. Gemeinsam versuchen die drei, sich zu erholen und die Wunden zu heilen. Denn die auflebenden Familienerinnerungen sind schmerzhaft. Als Mías Freund Mikel aufkreuzt, der mit seinem attraktiven Wesen allen Beteiligten die Köpfe verdreht, wird das Zusammenleben vollends kompliziert. Es kommt zu einem Gewaltakt -- mit unkontrollierbaren Folgen…

    MÍA UND MOI – das ist aufregendes junges queeres Kino aus Spanien. Der katalanische Regisseur Borja de la Vega inszeniert ein eindringliches Vier-Personen-Drama in flirrender Landhitze, das fesselt und berührt. In der Rolle der Mía ist Bruna Cusí zu erleben, ein Talent,  von dem man noch viel hören und sehen wird, Gewinnerin des Nachwuchs-Goya. Ihr Film-Bruder Moi wird von Ricardo Gómez verkörpert, Darsteller des Carlitos aus der preisgekrönten Langzeitserie „Cuéntame cómo pasó“.

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    Miss Kicki

    Ort
    Taiwan/Schweden
    Jahr
    2009
    Regie
    Håkon Liu

    Miss Kicki (Pernilla August) reist nach langer Abwesenheit von Schweden mit ihrem 17jährigen Sohn Viktor (Ludwig Palmell) nach Taiwan, um sich ihm wieder zu nähern. Tatsächlich möchte Sie aber ihre Internetbekanntschaft Mr. Chang persönlich kennenlernen. Viktor ist frustriert über seine „Alibifunktion“ und beginnt allein durch Taipei zu steifen, bis er Didi (He Huang) trifft – einen gleichaltrigen Jungen aus Taiwan-, der ihm nicht mehr von der Seite weicht…

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    My Private Desert

    Ort
    Brasilien
    Jahr
    2021
    Regie
    Aly Muritiba

    Daniel hält sich für einen „richtigen“ brasilianischen Mann. Der Polizist vom aktiven Polizeidienst suspendiert worden, gegen ihn wird intern wegen Gewalttätigkeit ermittelt. Als Sara, seine Internet-Liebe, nicht mehr auf seine Textnachrichten antwortet, beschließt er, auf der Suche nach ihr in den Norden zu fahren – eine scheinbar aussichtslose Suche. Daniel sucht Sara mit einem Foto, aber niemand scheint die Frau zu erkennen. Bis schließlich ein Mann auftaucht, der behauptet, er könne die beiden unter ganz bestimmten Bedingungen zusammenbringen. Auf Daniel wartet eine Überraschung…

    Auf kluge, charmante und unaggressive Weise erzählt „My Private Desert“ eine queere Story aus der brasilianischen Einöde.

    Offizielle Einreichung Brasiliens für den Oscar® 2022

    ACADEMY AWARD(S)® and OSCAR(S)® mark are the registered trademarks and service marks of the Academy of Motion Picture Arts and Sciences

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    Nachtkatzen

    Ort
    Schweiz
    Jahr
    2022
    Buch/Regie
    Valentin Merz

    Da will man nur mal eine erotisch angehauchten Autorenfilm in der französischen Provinz drehen, weit weg von der modernen Zivilisation, und dann das: die Darsteller*innen verlieren sich im Wald und werden zu Zombies, der Regisseur verschwindet auf mysteriöse Weise und wird als einbalsamierte Leiche gefunden. Ein Inspektor soll Licht ins Dickicht bringen, einer, der sich ganz speziell für die sexuellen Vorlieben der Befragten interessiert. Und der Kameramann reist nach Mexiko, um dort den letzten Willen des Regisseurs zu erfüllen. Klingt strange? Ist es auch, und dabei einer der originellsten, ideenreichsten und anregendsten Filme des Jahres.

    Valentin Merz hat mit einem sexuell diversen und internationalen Team eine maßlose, polymorph-perverse Horror-Post-Punk-Komödie übers Filmemachen gedreht. Ein Film auf der Kippe zwischen Sein und Schein, der neue Maßstäbe für das queere Filmschaffen setzt. Unsere Entdeckung von den Filmfestivals Rotterdam und Locarno. Hier wird Kino zur Sexualpraktik!

    Im Programm der Woche der Kritik Berlin 2023

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    On Our Way To Hollywood

    Ort
    USA
    Jahr
    1995
    Regie
    James Keegan-Sommers
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    Policeman

    Ort
    Israel
    Jahr
    2011
    Buch/Regie
    Nadav Lapid

    Ein ganzer Mann ist das, Yaron, dieser Polizeimann, der mit seinen Kollegen, die schon längst seine eingeschworenen Freunde sind, den Berg hinaufstrampelt zu einem Aussichtspunkt, wo sie dann ihre Namen rufen und das Echo genießen. Er ist ein Polizeikämpfer, wie er sagt, einer in grüner Uniform und dem nicht seltenen Auftrag zu töten. Am liebsten Araber, denn die machen nur Ärger und um sie ist es sowieso nicht schade. Darauf ist er stolz, auf dieses Können, diesen Auftrag, stolz auf seine Waffe, seinen Körper, seine Frau, die kurz vor der Geburt eines Kindes steht. Stolz auch darauf, den Kollegenkumpel, der an Krebs erkrankt scheint, zur Therapie begleiten zu können, ein Kollege, der die Verantwortung für Tötungen übernimmt, wegen derer eine Anklage vorliegt, aber einen kranken Mann wird man nicht verfolgen. Schnitt, es beginnt eine ganz andere Geschichte, mit einem Blick in die Sonne. Eine Gruppe junger Leute beschießt einen Baum, später diskutieren sie über die Notwendigkeit, diese verkommene Gesellschaft mit ihren extremen Gegensätzen zwischen reich und arm mit Gewalt anzugreifen. Und gegebenenfalls auch durch Gewalt zu sterben. Sie haben einen Messias, die jungen Leute, einer, den „alle lieben“, wie es heißt, der intellektuelle Anführer, der jedoch das Reden einer jungen Frau überläßt. Sie planen etwas Großes, und sie sind gewillt, dafür zu sterben. Eine Hochzeit in Jerusalem, die Superreichen unter sich. Und plötzlich gehen die beiden Geschichten zusammen, die jungen Leute kidnappen den Ehemann in spe, dessen Vater und Mutter, die Gattin geht freiwillig mit. Gezielt wird jemand erschossen, und gezielt sollen nun die Polizeikämpfer die Kidnapper eliminieren. Denn Stützen der israelischen Gesellschaft sind in ihrer Gewalt. Wo Gewalt herrscht, kann nur Gewalt weiterführen. Was für ein Film! Die Kameraführung, großartig, die Erzählweise mit ihrer Beiläufigkeit ist mehr als beeindruckend, die Wendungen, die das Drehbuch nimmt mit sehr guten Beobachtungen und Ideen. Ein Erstlingsfilm noch dazu. Hier zeigt sich ein großes Talent.

    Kinovertrieb: barnsteiner-film

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    Pornomelancolia

    Ort
    Argentien/Brasilien/Frankreich
    Jahr
    2022
    Bildgestaltung/Regie
    Manuel Abramovich

    Lalo ist mit 34 Jahren vielleicht nicht mehr ganz so jung, das Geld braucht er aber trotzdem. „Pornomelancolía“ erzählt sein Arbeiterschicksal. Lalos Job in einer Metallwerkstatt ist schlecht bezahlt, und ihm als HIV-positiven Mann fehlt die soziale Sicherung. Nur eines hat er reichlich, Sex, vor allem virtuell. Dates, Dates, Dates, das Handy ist voll. Aus finanziellen Gründen läßt er sich auf eine Pornoproduktion ein. Die Kollegen prophezeihen ihm, mit ein paar englischen Ausdrücken könne er ein gutverdienender Star werden. Der Regisseur dreht einstweilen mit Lalo und anderen jungen Männern ein mexikanisches Revolutionsdrama, nur daß es dabei weniger um Revolution geht als vielmehr um Sex von Mann zu Mann -- Zapatismus, neu gedeutet. Bald zeigt sich, daß in der Branche Produktion und Produktionsmittel schneller definiert und verändert werden als anderswo, ebenso die Rezeption. Für Lalo eine Herausforderung, der er sich stellen muß…

    „Pornomelancolía ist kein Film über Pornografie, sondern ein Film darüber, wie wir den Blicken der anderen begegnen.“ (Manuel Abramovich)

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    Saudade -- Sehnsucht

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland/Brasilien
    Jahr
    2003
    Produzent/Buch/Regie
    Jürgen Brüning

    Cyrus, Tim und Erik waren während der Schulzeit eng befreundet und machten gemeinsam Hip-Hop-Musik. Nach dem Abitur sind sie verschiedene Wege gegangen. Tim träumt immer noch von Musik, Erik hat sich mit Aktien verspekuliert. Cyrus engagierte sich in der Dritte-Welt-Politik. Nach Jahren nimmt Cyrus Kontakt zu den beiden auf, um sie für einige Monate nach Brasilien in das Haus seines Vaters einzuladen. Tim und Erik nehmen gerne an. Gemeinsam gehen sie schwimmen, segeln und albern halbnackt vor einer Webkamera herum, um nebenbei etwas Geld zu machen. Das Haus des Vaters liegt abseits eines kleinen Dorfes direkt am Meer. Maria, die brasilianische Haushaltshilfe, versorgt halbtags den Haushalt.

    Konflikte treten auf, als die Kunden aus dem Internet immer fordernder werden und mehr Sex von den Jungs sehen wollen. Sie diskutieren, wieweit sie gehen wollen. Erik, der wegen seiner Aktienspekulationen das Geld am dringendsten braucht, ist auch bereit, am meisten zu zeigen. Cyrus, versorgt durch seinen Vater, will sich nicht zu irgendetwas zwingen lassen. Tim hat eigentlich nur Interesse für Musik. Innerhalb der Gruppe fängt es an zu bröckeln, und jeder zieht sich zunehmend zurück. Erik hängt dauernd vor dem Fernseher. Er schaut sich brasilianische Telenovelas an. Eine hat es ihm besonders angetan, da ein gutaussehender Schwarzer die Hauptrolle spielt, in den er sich verguckt hat. Cyrus und Erik geraten aneinander, als Cyrus Erik seine Passivität vorwirft und ihm versucht, die politische Lage der Armen in Brasilien zu verdeutlichen. Erik hält Cyrus für einen Salonrevoluzzer. Maria vermutet, daß die Jungs schwul sind. Maria arbeitet gerne für die drei, da diese keine großen Forderungen stellen. Für sie sind sie typische Gringos, die ihren Spaß haben wollen. Erst als Cyrus sie über ihre Situation und ihr Land belehren will, stellt auch sie Cyrus Motive in Frage. Für Erik werden die Ereignisse dramatischer, als er eines Abends in einer Disko einen Brasilianer kennenlernt und mit ihm für einen kleinen Fick an den Strand geht. Um die Jungs ihrer Kultur vielleicht näher zu bringen, lädt Maria Tim und Cyrus zu einem „Umbanda“-Ritual ein. Beide sind aus unterschiedlichen Gründen davon fasziniert. Sie erzählen Erik begeistert davon. Bei seinen Einkäufen in der Stadt trifft Erik zufällig den Schauspieler Miguel, den er aus der Telenovela kennt. Nach anfänglichen Mißverständnissen verabreden sich die beiden und kommen sich bei einer Bootsfahrt näher.

    Langsam entwickelt sich eine zarte Liebe. Cyrus sucht nach seinen Ursprüngen in Brasilien. Tim trifft eine Rapband. Werden die drei zusammenbleiben?

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    Schnupfen im Kopf

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2010
    Produzentin/Regie/Buch
    Gamma Bak

    Psychose. Eine Krankheit, die nicht heilbar scheint, eine Diagnose, die das Leben der Betroffenen buchstäblich auf den Kopf stellt. Nichts ist mehr, wie es war, an Aufenthalte in der Psychiatrie schließt sich eine oft lebenslange Abhängigkeit von Medikamenten an, deren Nebenwirkungen gravierend sein können. Über die Krankheit zu sprechen ist ein Tabu -- denn wer erklärt sich schon freiwillig für verrückt? Die selbst betroffene Autorin und Regisseurin Gamma Bak hat es zum ersten Mal überhaupt gewagt, über die diversen Stadien ihrer Krankheit einen autobiografischen Film zu drehen. Entstanden ist ein extrem intimes und faszierendes Selbstporträt, das nicht nur einen Einstieg in das komplexe Thema bietet, sondern auch einen direkten Einblick in das Ringen mit der Diagnose „Psychose“ und der damit verbundenen Stigmatisierung erlaubt.

    Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

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    The Secret Ingredient oder: Die Würze des Wesens

    Ort
    Israel
    Jahr
    2013
    Buch/Regie/Kamera/Schnitt
    Dror Shostak

    Warum schmeckt indisches Essen immer so gut? Und warum geht es den Indern seelisch so gut, obwohl sie oft bettelarm sind? Vier Freunde wollen es wissen und reisen auf den Subkontinent auf der Suche nach dem „wahren Geist“. Sie lernen dabei viel über ihre eigene Identität und ihre Herkunft und treffen auf berühmte Gurus und Heiler, von Sri Sri Ravi Shankar bis zu Amma, die die Menschen mit ihren Umarmungen glücklich macht. Und: sie lernen alles über Gewürze! „The Secret Ingredient oder: Die Würze des Wesens“: Eine kulinarische Reise in die Welt der Seele und des besseren Lebens.

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    Seed Warriors

    Ort
    Schweiz
    Jahr
    2009
    Buch/Regie
    Mirjam von Arx, Katharina von Flotow

    Im norwegischen Spitzbergen, 1.000 Kilometer vom Nordpol entfernt, wird mit viel politischer Prominenz die Einweihung eines Bunkers gefeiert. Es ist das angeblich sicherste Gebäude dieser Art auf der Welt. Gefeit gegen Naturkatastrophen, Klimaveränderungen und selbst Nuklearkriege sollen hier bald drei Millionen in Folie gewickelte Samenproben aus aller Welt lagern und das Weiterbestehen der Artenvielfalt gewährleisten. Doch ist der Traum der globalen Nahrungsmittelsicherheit eine bloße Utopie? Bis 2050 werden die Temperaturen voraussichtlich weltweit um mindestens 2 Grad steigen. Dies führt zu riesigen Einbußen bei der gesamten Nahrungsmittelproduktion -- mancherorts bis zu 30 Prozent. Bis dahin wird sich der globale Nahrungsbedarf verdoppelt haben. Wie werden wir die Weltbevölkerung ernähren?

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    Shalom Italia

    Ort
    Israel/Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2016
    Produzentin/Buch/Regie
    Tamar Tal Anati

    Dies ist die Geschichte dreier Brüder (73, 82 und 84 Jahre alt), die sich auf die Suche nach jener Höhle in den toskanischen Wäldern begeben, in der sie sich als Kinder vor den Nazis versteckten. Sie suchen nicht nur einen geographischen Ort, sondern wollen auch eine gemeinsame Basis für ihre Erinnerungen finden und die einander widersprechenden Versionen ihrer Geschichten übereinbringen. Die Monate, in denen die Familie im Wald untertauchte und in unmittelbarer Todesgefahr fast ohne Nahrung und Wasser um ihr Überleben kämpfte, haben die Brüder jeweils unterschiedlich geprägt: Emmanuel hat sein Trauma verdrängt und noch nie darüber gesprochen. Andrea verklärt seine Erinnerungen und behauptet, die Zeit in der Höhle genossen zu haben. Und weil Ruben zu klein war, um sich überhaupt an etwas zu erinnern, muß er sich auf die Geschichten seiner Brüder verlassen.

    Wir alle haben unsere Geschichten über die Vergangenheit. Wir ordnen die Fakten irgendwie an, wir löschen einzelne Details aus, wir erfinden manches -- und all das tun wir, um unser geheimnisvolles Leben mit Sinn auszustatten. Ohne unsere Geschichten würden wir verschwinden. Was aber, wenn unsere eigene Version mit der Geschichte eines Bruders oder einer Schwester nicht übereinstimmt? Wenn wir einem Verwandten widersprechen, der selbst auch dabei war? Wer hat dann die Tatsachen auf seiner Seite? Wer denkt sich etwas aus? Gibt es Wahrheit in der Erinnerung?

    Der Film will auf diese alten Fragen eine Antwort finden. 70 Jahre nach dem Auszug aus der Höhle in den toskanischen Wäldern haben die drei Brüder völlig unterschiedliche Geschichten über die Ereignisse zu erzählen, die sich dort zutrugen. Jeder Bruder geht mit seinen Erlebnissen anders um. Jeder befriedigt dadurch andere Bedürfnisse, jeder findet sich anders zurecht. Doch nun besteigen die drei als alte Männer den Berg noch einmal und suchen die Höhle, die ihnen das Leben rettete. Sie müssen sich mit alten Ängsten auseinandersetzen, ihre Erinnerungen hinterfragen und eine Wahrheit ans Licht bringen, mit der sie alle drei leben können.

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    Shank

    Ort
    Großbritannien
    Jahr
    2008
    Regie
    Simon Pearce

    Cal ist 19 und verliebt, wie man es nur mit 19 sein kann. Das Subjekt seiner Begierde ist Jonno, der machohafte Anführer einer aggressiven Gang. Und Jonno weigert sich natürlich, auch nur einen einzigen Gedanken an sein mögliches Schwulsein zuzulassen und tarnt sich stattdessen mit der Beziehung zu der ebenso aggressiven Nessa. Seine sexuelle Befriedigung sucht Cal durch anonyme Begegnungen via Internet. Um nahe bei Jonno zu sein, macht Cal alles mit, was die Gang will -- Kiffen, Prügeln, Graffitisprayen. Eines Tages fällt der französische Austauschschüler Olivier in die Hände der Bande. Zum Entsetzen seiner „Freunde“ setzt sich Cal für den Jungen ein, den die anderen tuntig, er aber irgendwie sympathisch findet. Die beiden werden ein heimliches Paar. Doch Jonnos Freundin Nessa erkennt, daß dadurch ihr Einfluß auf die Gang in Gefahr ist. Angestachelt von Haß und Eifersucht beschließt sie, Cal und Olivier brutal zu bestrafen… Ungekünstelt, aufrecht, stark: „Shank“ wagt einen schonungslosen Blick in Welt der gewaltbereiten Jugendszene und zeigt, daß übermännliches Gehabe oft nur ein Mittel ist, tiefe Gefühle füreinander zu verbergen.

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    Solos

    Ort
    Singapur
    Jahr
    2007
    Regie/Kamera
    Kan Lume, Loo Zihan

    Ein elegant gestyltes Porträt der vergehenden Beziehung eines schwulen Paares und der Liebe einer Mutter, die fürchtet, daß ihr Sohn nie wieder zu ihr zurückkehren wird.

    Boy lebt seit einiger Zeit mit Man zusammen. Dem Teenager-Alter entwachsend langweilt sich Boy in der Beziehung und begibt sich auf die Suche nach neuen sexuellen Erfahrungen. Man beginnt sich mit der Realität des Älterwerdens abzufinden. Er hat Angst, in ein Leben der Einsamkeit zurückzukehren und versucht, die wachsende Unruhe seines jungen Liebhabers zu akzeptieren, scheitert damit jedoch. Die Mutter von Boy hat gerade eine Augenoperation überstanden. Ihr körperliches Unwohlsein ist nichts im Vergleich zu der emotionalen Belastung durch ihre Einsamkeit. Sie entwickelt eine Vorliebe für neue Haushaltsgeräte, um ihre Depression zu mildern und beginnt zu kochen und zu Haushalten in der Hoffnung, ihr Sohn könnte nach Hause zurückkehren, um mit ihr zu leben. Wenn er sie gelegentlich besuchen kommt, haben sie sich wenig zu sagen, und der Abstand zwischen den beiden vergrößert sich zusehends. Das Zögern der Mutter, das von Boy gewählte Leben zu akzeptieren, führt zu enormen Schwierigkeiten, mit ihm zu kommunizieren. Im Zustand ihrer Frustration erlebt sie sich als Fliehende -- fliehend in eine andere Welt voll Fantasie und Erinnerung nach der Schönheit der Jugend und ihrem Wunsch, geliebt zu werden.

    „Solos“ hat keine herkömmliche Erzählstruktur. Der Film ist ohne Dialoge, er vertraut auf starke Bilder und starken Ton, um seine Geschichte zu transportieren. Jede Szene in „Solos“ ist gleichzeitig hoch stilisiert und schmerzhaft realistisch, das Schweigen zwischen den Charakteren ist symptomatisch für ihre emotionale Isolation.

    „Solos“ beweist, daß in Singapur auch tabubrechende Filme entstehen können. In einer Kleinstnation, in der Gemeinsinn, Gemeinwohl, Gemeinschaft alles sind, ist eine Beschwörung des Individualismus wie in „Solos“ ein Fanal und Affront. Das Land, formal eine Demokratie, ist faktisch ein gelenktes Gemeinwesen ist, in dem jegliche Abweichung höchst verdächtig ist -- und in dem es dennoch viele Quer- und Weiterdenker gibt, die hoffen, daß eines Tages nicht nur westliche Kultur von ihren Mitbürgern verehrt wird, sondern auch westliches Denken.

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    Stonewall

    Ort
    USA
    Jahr
    1995
    Regie
    Nigel Finch

    Sommer 1969 in New York City. Zeit des Vietnamkrieges und der Mondlandung. Zeit der Flower Power und der freien Liebe. Doch Homosexualität ist in den Vereinigten Staaten immer noch strafbar. Matty Dean kommt zum ersten Mal in die Stadt. Er gerät ins „Stonewall Inn“ -- ein Ort, an dem sich viele Drag Queens und Schwule treffen, ohne fürchten zu müssen, gleich von der Polizei zusammengeschlagen zu werden. Matty trifft auf La Miranda, eine puertorikanische Drag Queen und auf den jungen Ethan, der in einer Gay-Rights-Movement-Gruppe engagiert ist. Matty begreift schnell, daß der Kampf um schwule Rechte nicht mit Ethans harmlosen und passiven Demonstrationen zu führen ist, sondern daß dieser Kampf ganz woanders stattfinden muß. Matty verliebt sich Hals über Kopf, doch auch andere Männer um ihm herum, können ihn verführen.

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    A Stormy Night

    Ort
    Spanien
    Jahr
    2020
    Buch/Regie
    David Moragas Llevat

    Auf der Reise von Barcelona nach San Francisco strandet Marcos in New York, weil wegen eines Sturms alle Flüge gestrichen wurden. In seiner Not kann er im Haus seiner Schulfreundin übernachten. So lernt er Alan kennen, deren Mitbewohner, der Marcos gerne für die Nacht beherbergt. Die jungen Männer haben nichts gemein, Alan hat einen festen Freund, Marcos behauptet, stolz auf sein Single-Dasein zu sein. Aber sie müssen zwölf Stunden und einen New Yorker Sturm miteinander verbringen. Im Laufe der Nacht kommt es zu einer Art herausfordernden Spiel der beiden jungen Männer, es geht um Liebe, Beziehungen, Begehren und Glück. Alan und Marcos hegen Geheimnisse, die sie mit dem unbekannten Anderen gerne teilen würden.

    Und dann könnte die größte Herausforderung darin bestehen, sich am nächsten Morgen voneinander zu verabschieden zu müssen.

    In klaren Schwarzweißbildern erzählt der spanische Filmemacher David Moragas Llevat traumhaft sicher die Geschichte einer zufälligen Begegnung, die Geschichte einer Nacht, an deren Ende sich das Leben der beiden jungen Männer verändert hat.

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    The Stranger In Us

    Ort
    USA
    Jahr
    2010
    Buch/Regie/Ausführender Produzent
    Scott Boswell

    San Francisco, die Stadt der sexuellen Freiheit, pulsierendes Nachtleben, das Meer – ein Ort der Sehnsucht. Dies ist die Geschichte von Anthony, Stephen und Gavin, dreier junger Männer auf der Suche nach Liebe, Glück und Freiheit. Anthony folgt Stephen, dem erfolgreichen Innenarchitekten, aus Liebe nach San Francisco. Kennen- und lieben gelernt haben sich die beiden in einer Western-Bar in der Einöde Virginias. In der Stadt am Pazifik will er ein Zuhause und Sicherheit finden, und er möchte als Schriftsteller arbeiten. Doch das Leben in der Schwulenmetropole ist alles andere als einfach. Das Leben ist teuer, und statt im angesagten Castro-Viertel findet er nur im heruntergekommenen Tenderloin District eine Unterkunft. Zudem stören Stevens Depressionen und Gewaltausbrüche zusehends die Illusion einer glücklichen Beziehung. Ziel- und planlos läßt sich Anthony auf die Nächte der Großstadt ein. Dabei begegnet er dem jugendlichen Streuner Gavin, der sich als Stricher verdingt, und mit ihm gerät er in eine Welt aus flüchtigem Sex, Drogen und Gewalt. Hin- und hergerissen zwischen Orten, Wünschen und Idealen kämpft Anthony um die Erfüllung seiner Träume. Wird er bei seiner Suche mehr finden als das Fremde in sich? „The Stranger In Us“, ein leiser, berührender Film mit stimmungsvollen Aufnahmen und feinfühligen Dialogen und einem San Francisco, wie man es so nur selten sieht.

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    Stud Life

    Ort
    Großbritannien
    Jahr
    2012
    Buch/Regie
    Campbell X

    JJ hat eigentlich alles: sie kann sich eine Wohnung in London leisten, hat als Hochzeitsfotografin einen tollen, selbstbestimmten Job, und sie hat jede Menge Freunde in der angesagten queeren Szene der britischen Hauptstadt. Auch ihr bester Kumpel Seb, ein moderner schwuler Junge, könnte mit dem Leben zufrieden sein. Doch wie es eben so ist: auch Liebe gehört zum Leben, und so sind beide auf der Suche nach Traumprinzessin beziehungsweise Mann fürs Leben. Als JJ die superschöne Elle kennenlernt, könnte eigentlich alles klar sein. Aber: hätte eine Beziehung zwischen einer Butch-Lesbe wie JJ und der fem Elle wirklich eine Zukunft? Zumal Elle ihr Geld mit Dienstleistungen verdient, die von einer Partnerin ziemliche Toleranz verlangen. Und Seb? Der blonde Kleindealer Smack Jack streicht zwar ständig um ihn herum, ist aber eigentlich überhaupt nicht sein Typ, denn Seb hätte gern, daß ihn seine Internetbekanntschaft mit dem finsteren Blick, Manchester Joe, mal so richtig rannimmt. Wird sich Liebe durchsetzen -- auch gegen alle Klischees? Absolutely sexy: „Stud Life“ ist ein moderner, bunter, kantiger britischer Film jenseits aller üblichen Bilder von jungen Lesben und Schwulen. Campbell X inszeniert eine unbeschwerte Erzählung über Gender, Sexualität und das Leben von jungen Leuten in der Großstadt -- eine wunderbare Geschichte von Liebe und Freundschaft.

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    Sugar

    Ort
    Kanada
    Jahr
    2004
    Regie
    John Palmer

    Sugar heißt eigentlich Cliff und wird heute 18. Mit großem Getöse feiert seine Mutter den Geburtstag und überreicht ihm ein ziemlich uncooles Skateboard, über das er sich auch nicht unbedingt zu freuen scheint. Dann gibt es noch ein paar Wünsche von der kleinen Schwester, die schon etwas jugendnaher sind: einen Wodka, einen Joint und ein selbstgemaltes Bild: gehe in die Stadt und habe Sex. Also los geht's, und erst einmal landet er bei Straßenstrichern, wobei es ihn zu einem, Butch genannt, doch ziemlich hinzieht. Man teilt auch das Bett und veranstaltet ein Wettwichsen, aber mehr ist nicht drin. Cliff läßt sich in die „Szene“ hineinziehen und entdeckt, daß man mit Sex auch Geld verdienen kann.

    Die Romantik und eine Erwiderung seiner Zuneigung findet er jedoch nicht. Als er und sein „Kumpel“ einen Klienten besuchen, kommt es zum Äußersten. Der Kunde, der vor sich zwei Hockeyspieler phantasiert, bekommt eine anale Vergewaltigung Cliffs durch seinen „Kumpel“ zu sehen. So hat der sich das Erwachsenwerden nicht vorgestellt. Am Ende steht aber dann doch ein positiver Schluß, Cliff wird zum regelrechten Aufreißer an dem Tag, an dem sein „Boyfriend“, wie er sagt, gestorben ist. Und da ist nicht zuletzt auch wieder die kleine Schwester nicht ganz unverantwortlich. „Sugar“ ist ein provokanter Blick in die imaginierte Stricherszene von Toronto, ein Film, der nicht moralisiert oder die Jungs als bemitleidenswerte Gestalten darstellt, sondern als gutaussehende und selbstbewußte Typen, die ganz genau wissen, daß sie stärker sind als jeder Klient, der ihnen da entgegenkommt.

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    Tagaytay -- Ein philippinischer Sommer

    Ort
    Philippinen
    Jahr
    2008
    Produzent/Regie
    Adolfo Borinaga Alix jr.

    JP und William sind Freunde seit ihrer Jugend, und sie waren einmal ein Paar. Ein schönes Paar. Nach Jahren treffen sie sich wieder in einem traumhaften Landhaus an einem der schönsten Orte Asiens, in Tagaytay. Die beiden sind nun erwachsen, einer der beiden ist auch verheiratet. Sie versuchen zwar, ihre Lust aufeinander im Zaum zu halten, doch bald schon brechen sich die immer noch vorhandenen Gefühle der beiden ihren Bann.… und es beginnt eine Liebesnacht voller Leidenschaft. In traumhaften Bildern und mit zwei betörenden Darstellern erzählt der philippinische Regisseur Adolfo Alix eine gefühlvolle Geschichte von Liebe, Leidenschaft und Begehren.

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    Tan Lines

    Ort
    Australien
    Jahr
    2006
    Buch/Regie/Kamera/Produktion
    ED

    „Tan Lines“ erzählt die Geschichte von Midget Hollows, Surfer, Teenager, Partygänger. Midget lebt in einer kleinen Küstenstadt. Sein bequemes Leben am Strand und mit Freunden wird auf den Kopf gestellt, als er sich in einen anderen Surfer verliebt. Es entwickelt sich ein Konflikt zwischen seinen Gefühlen und dem männlichen Gehabe in der Surferszene. Ganz abgesehen von dem merkwürdigen Job, den er bei der wunderlichen Miss McQuillan zu erledigen hat.

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    The Terrorists

    Ort
    Thailand
    Jahr
    2011
    Buch/Regie/Koproduktion
    Thunska Pansittivorakul

    Ein Fischerboot, zwei Jungen im Gespräch. Beobachtungen: Licht fällt aufs Meer, wir erkennen nur ansatzweise ein Geschehen unter Wasser. Neue Szenerie: eine Gummibaumfarm, schwaches Licht von den Lampen am Weg, geheimnisvolles Dunkel, geheimnisvolle Vorgänge. Es folgen weitere Episoden eines hochspannenden und sehr experimentellen Dokudramas über die politischen Verhältnisse im Thailand der vergangenen Jahr. Der Blutdurst der Vergangenheit und die vermeintliche Wahrheit der Bilder überlagern sich. Menschen verlieren ihre Vergangenheit, willkürlich, sie werden zu Terroristen gestempelt, die Polizei schießt wild in Menschenansammlungen. Thunska Pansittivorakul, thailändischer Filmemacher, hat seinen Film „The Terrorists“ in 17 scheinbar unabhängige Segmente unterteilt, eine Mischung aus Dokumentar- und Experimentalfilm. Die Suche nach dem Halt und Wert der thailändischen Demokratie erscheint wie die Fahndung nach verlorenen Puzzleteilen. Ist das überhaupt Demokratie, was uns hier in teilweise drastischen Bildern (reale Schießereien auf belebten Straßen) vorgeführt wird, oder ist es nur ein Konstrukt der Machthabenden?

    Im Programm der Internationalen Filmfestspiele Berlin

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    Too Much Pussy

    Ort
    Frankreich
    Jahr
    2010
    Regie
    Emilie Jouvet
    Regieassistenz
    Cha Foleffet, Wendy Delorme

    Sie sind Aktivistinnen, Künstlerinnen, Schriftstellerinnen, Musikerinnen, Sexarbeiterinnen, Pornostars. Sie leben in Europa und den USA. Sie sind bisexuell, lesbisch, queer und haben unterschiedliche sexuelle (Des)Orientierungen und Genderkonzepte: sieben junge Frauen unternehmen eine chaotische Sex-Performance-Kunst-Tour und landen in den wildesten Clubs von Paris, Berlin und Stockholm.

    „Too Much Pussy! Feminist Sluts In The Queer X Show“ begleitet die Reise und dokumentiert ihre Erfahrungen, geprägt vom Wechselspiel der Bühne und Touralltag, ein kurze Zeit im Spannungsfeld zwischen Kunst und Politik, Auftritt und Wirklichkeit. Die Kamera ist immer dabei. Backstage, Bühnenshows und intimste Momente verschmelzen zu einer Tour de Force der Lust, Spannung und quicklebendiger Energie, unterlegt mit einem facettenreichen Soundtrack mit Stücken von Alone&Me, Chose Chaton, Electrosexual, Flaming Pussy, Khan, Le Tigre, Mz Sunday Luv, Näd Mika, Noblesse Oblige, Sabrina Chap, Scream Club… Ein sex-positives, feministisches Manifest!

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    Trouble

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    1993
    Regie
    Penelope Buitenhuis

    Berlin zu Beginn der 1990er Jahre. Tausende junger Leute sind in die Stadt gekommen, um die neu entstandene Freiheit ausprobieren zu können. Im Osten tobt der Kampf um besetzte Häuser, und Kreuzberg erlebt politisch unruhige Zeiten. Zu den vielen, die sich in der Stadt ohne Mauern ein neues Leben aufbauen wollen, gehört die Kanadierin Jonnie. Sie ist jung, impulsiv und kann gut singen. Für ihre alte Heimat empfindet sie nur Verachtung. Den miesen Job als Bedienung in einer Besetzerkneipe macht sie gerne, solange sie gleichzeitig die Frontfrau der Band „Jellobelly“ sein kann. Für „Jellobelly“ und andere Bands ist das alternative „Rock House“ eine zweite Heimat. Doch eines Tages fällt das abbruchreife Haus Spekulanten in die Hände. Die Band ist vom Rauswurf bedroht. Und auch privat kommt Jonnies Leben ins Schlingern. Sie verliebt sich in den charmanten Alleskönner Erik, doch der fordert eine feste Beziehung, und das verträgt sich nicht mit ihrem Freiheitswillen. Zudem ist Erik in illegale Machenschaften verwickelt: er und seine Freunde wollen mit einem Piratensender ihre politischen Forderungen öffentlich machen. Nur wissen sie nicht, wo sie die teuren Sendeanlagen hernehmen sollen. Als jedoch Jonnie mitsamt Band den Reporter eines Lokalsenders kennenlernt,der in seinem Programm ein Livekonzert übertragen will, wittern Erik und seineFreunde die Chance: sie klauen kurzerhand den Ü-Wagen... Mit der charismatischen Yvonne Ducksworth, Sängerin der Kult-Band „Jingo deLunch“, Françoise Cactus (von „Stereo Total“) und Erdal Yildiz („Lola und Bilidikid“, „Barfuss“) ist „Trouble“ ein starker Szenefilm und zugleich ein Zeitdokument mit einem tollen Soundtrack.

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    UKI

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2023
    Regie/Buch/Story
    Shu Lea Cheang
    Regieassistenz
    Sonja Klümper

    Das virtuelle BioNet des Unternehmens GENOM Co. nutzt menschliche Körper als Wirte, um rote Blutkörperchen in Nano-Computer-Orgasmen umzuwandeln. Das BioNet sammelt Orgasmusdaten mit Handshake-Naßdatenübertragung und stellt daraus erregende rote Pillen für den Massenkonsum her. Eine Gruppe von Infizierten trifft sich in einem Diner, um die eigenen Orgasmusdaten gegen frischere, intensivere, gegenseitige Orgasmen zu tauschen. Das Diner ist auch ein Treffpunkt für Hacker, die das Neueste über Proteste und Demonstrationen publizieren und bei ihren Reisen durch virtuelle Zeiten und Räume die Bio-Engineering-Pläne von GENOM Co. entdecken.

    Reiko ist Replikant und kaputt -- ausgesetzt in E-Trashville, der gigantischen Müllhalde des technischen Zeitalters. Reiko erwacht in E-Trashville zu neuem Leben und macht eine Reihe von Verwandlungen durch, bei denen die dortigen transgenen queeren Kreaturen in die Existenz Reikos treten. Dabei wird Reikos Körper codiert, umcodiert und geht schließlich ein. Der Körper entsteht neu als „UKI The Virus“.

    „UKI The Virus“ will die roten Blutkörperchen befreien und GENOMs Pläne zerstören. Virus-Werden und Virus-Liebe ermöglicht einen Weg, den viralen Körper zurückzuerobern.

    Was wild klingt, ist auch wild! Werbefilme der 1950er Jahre, Bilder von de Chirico, Hopper, Soylent Green, „Die fantastische Reise“, Corona… Shu Lea Cheang schöpft bei ihrer Inspiration aus dem Vollen und hat einen aufregenden, polysexuellen, „gender-fluiden“ Film von außerordentlicher Visualität geschaffen. Von 3-D-Grafiken über mit Game-Engines generierte filmische Inszenierungen bis hin zu mit visuellen Effekten angereicherten Live-Action-Szenen nutzt die Filmemacherin alle Formen zeitgenössischer digitaler Filmkunst. „UKI“ ist ein betörendes Seh-Erlebnis – ein Film für das 21. Jahrhundert!

    „UKI“ wurde 2009 als Fortsetzung von Shu Lea Cheangs „I.K.U.“ konzipiert, einem Sci-Fi-Cyberpunk-Film, der 2000 auf dem Sundance Film Festival zu sehen war.

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    Uta

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2019
    Buch/Regie
    Mario Schneider

    Uta stand der DDR-Underground-Kultur nahe und verdient sich ihre Groschen als Straßensängerin. In einfachsten Verhältnissen lebend und von schweren Schicksalsschlägen gezeichnet, sieht sie stets das Gute im Menschen. Wie groß ihr Herz tatsächlich ist, wird auf den Prüfstand gestellt, als ihr langjähriger Lebensgefährte Jens sich in einen jungen Schauspieler verliebt.

    Im Programm von DOK Leipzig

    Filmgespräch mit Mario Schneider bei DOK.fest München 2020

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    Vento seco

    Ort
    Brasilien
    Jahr
    2020
    Buch/Regie
    Daniel Nolasco

    Trocken, sehr trocken ist die Gegend um Catalan in Brasiliens Bundesstaat Goiás. Sandro lebt hier ein ziemlich eintöniges Leben. Er arbeitet in einer Düngemittelfabrik, geht schwimmen, abends legt er Landschaftspuzzles. Mit seinem Kollegen Ricardo führt Sandro eine rein sexuelle Beziehung. Immer scheint er etwas außerhalb zu stehen, nicht mit sich im Reinen, nirgends richtig zugehörig. Als Maicon, ein Mann wie einem Tom-Of-Finland-Comic entsprungen, in der Kleinstadt auftaucht und mit Ricardo anbandelt, setzt das aufkeimende Gefühl der Eifersucht bei Sandro einen Wandel in Gang.

    Ein Film wie ein heißer, staubiger Sommer, dekoriert mit männlichen Körpern voller Leidenschaft und sexuellem Verlangen.

    Im Programm der Internatioanlen Filmfestspiele Berlin

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    Wenn ich nach oben schaue sehe ich mich unten wieder

    Ort
    Kosovo
    Jahr
    2022
    Buch/Regie
    Ilir Hasanaj

    Mitten in Europa: ein kleines Land, eingezwängt zwischen Staaten, die sich ideologisch auf behauptete vergangene Reiche stützen, um mit den Kränkungen der jüngeren Geschichte zurechtzukommen: Kosovo, bisweilen auch „Amselfeld“ genannt. Die Gesellschaft leitet den Druck von außen im inneren weiter. In einer derartigen Gesellschaft, die Räume für heteronormative Selbstdarstellung kultiviert und aufrechterhält und die von Natur aus diejenigen nicht akzeptieren, die sich von der weithin akzeptierten Norm unterscheiden, ist das Sein fast unerträglich. Heimat ist ein Gefühl, sagt man, aber wo ist Heimat, wenn man sich nicht einmal in seinem eigenen Körper und Geist zu Hause fühlen darf? Was ist das Selbst, wenn es ständig verdrängt und abgelehnt wird? „Wenn ich nach oben schaue, sehe ich mich von innen“ erzählt Geschichten von queeren Menschen aus dem Kosovo, die sich auf der ständigen Suche nach einem sicheren Ort befinden, an dem sie sie selbst sein können.

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    Wetter und Architektur

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2014
    Buch/Regie
    Ariane Riecker

    Der Spiegel der Meere steigt, die Ozeane erwärmen sich, die Stürme bekommen mehr Kraft, in einigen Teilen der Welt sind bedrohliche Niederschlagsmengen zu verzeichnen, in anderen anhaltende Hitzeperioden. Die Experten befürchten: Der Klimawandel hat Folgen. Denn Jahr für Jahr steigen auch die Summen der Schäden, die die Extremwetterereignisse auf der ganzen Welt anrichten -- der Hurrikan Katrina hat uns Menschen 80 Milliarden Dollar gekostet, der Taifun Haiyan tötete über 5000 Menschen -- viele in ihren Häusern. Erfüllt unsere Architektur noch ihren eigentlichen Zweck -- nämlich uns vor Kälte und Hitze, vor Regen und Sturm zu schützen? Längst diskutieren Architekten und Ingenieure weltweit, wie wir in Zukunft bauen müssen.

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    While The Green Grass Grows

    Ort
    Schweiz/Kanada
    Jahr
    2023
    Buch/Regie/Bildgestaltung/Ton
    Peter Mettler

    Ein Film, der uns Achtsamkeit lehrt. In seinem audiovisuellen Tagebuch nimmt der preisgekrönte schweizerisch-kanadische Filmemacher Peter Mettler Abschied von seiner Mutter und von seinem Vater. Der Film geht jedoch weit über eine persönliche Trauerarbeit hinaus. In einer stets dialogisch ausgerichteten Suchbewegung über den Lebenszyklus denkt er über das Diesseits und das Jenseits, über das Sein und die Zeit nach. Es ist ein ewiger Kreislauf und ein Fließen -- wie das fortwährende Vorbeiziehen von Wolken und Flüssen.

    Visuell und inhaltlich schöpft Peter Mettler aus persönlichen Gesprächen, aus philosophischen und spirituellen Texten wie auch aus seinem eigenen Film- und Soundarchiv. Sein Zugang ist geprägt von Offenheit und Demut gegenüber dem Leben und der Natur. Diese aufmerksame Haltung charakterisiert die Auffassung des Regisseurs vom „Filme Machen“ per se, die sein ganzes Werk bestimmt. „While The Green Grass Grows“ umfasst zwei Teile eines größer angelegten epischen Tagebuchprojekts mit gleichnamigem Titel.

    Im Programm von DOK Leipzig · Goldene Taube 2023

    while-the-green-grass-grows.de

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    Wilde Miezen -- Katzen allein unterwegs

    Ort
    Bundesrepublik Deutschland
    Jahr
    2017
    Buch/Regie
    Martina Treusch

    Die Katze ist das beliebteste Haustier in Europa. Und doch weiß niemand, wie die Katze lebt, sobald sie das heimische Grundstück verläßt. Der sanfte Stubentiger führt ein Doppelleben. Als Freigänger erlebt die Katze Abenteuer, von denen ihre Halter nichts ahnen. -- Eine Katzenforscherin macht sich in Weimar, der Katzenhochburg Deutschlands, auf Spurensuche in der heimlichen Welt der Katzen. Mit modernster Technik folgt sie den Tieren auf ihren Streifzügen in freier Wildbahn. Sie kartiert und entschlüsselt die unbekannten Wege der Katzen: entdeckt ihre verborgenen Lieblingsplätze, Reviereroberungen, Gefahren und Gewohnheiten. Und kommt so dem Wesen und der Faszination dieser rätselhaften Wesen ein Stück näher.

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