Sugar Plata/DVD-Umschlag
Sugar Plata/DVD-Umschlag

Sugar

Ort
Kanada
Jahr
2004
Regie
John Palmer
Buch
Todd Klinck, Jaie Laplante, John Palmer
nach Kurzgeschichten von
Bruce LaBruce
Darsteller
Brendan Fehr, Andre Noble, Maury Chaykin, Sarah Polley, Marnie McPhail, Michael Riley, Haylee Wanstall, Patricia Wanstall, Pj Lazic
ISAN
0000-0006-8927-0000-I-0000-0000-K
Originalversion
(englisch) mit deutschen Untertiteln · 78 min. · Farbe
FSK-Freigabe
keine Jugendfreigabe

Inhalt

Sugar heißt eigentlich Cliff und wird heute 18. Mit großem Getöse feiert seine Mutter den Geburtstag und überreicht ihm ein ziemlich uncooles Skateboard, über das er sich auch nicht unbedingt zu freuen scheint. Dann gibt es noch ein paar Wünsche von der kleinen Schwester, die schon etwas jugendnaher sind: einen Wodka, einen Joint und ein selbstgemaltes Bild: gehe in die Stadt und habe Sex. Also los geht's, und erst einmal landet er bei Straßenstrichern, wobei es ihn zu einem, Butch genannt, doch ziemlich hinzieht. Man teilt auch das Bett und veranstaltet ein Wettwichsen, aber mehr ist nicht drin. Cliff läßt sich in die „Szene“ hineinziehen und entdeckt, daß man mit Sex auch Geld verdienen kann.

Die Romantik und eine Erwiderung seiner Zuneigung findet er jedoch nicht. Als er und sein „Kumpel“ einen Klienten besuchen, kommt es zum Äußersten. Der Kunde, der vor sich zwei Hockeyspieler phantasiert, bekommt eine anale Vergewaltigung Cliffs durch seinen „Kumpel“ zu sehen. So hat der sich das Erwachsenwerden nicht vorgestellt. Am Ende steht aber dann doch ein positiver Schluß, Cliff wird zum regelrechten Aufreißer an dem Tag, an dem sein „Boyfriend“, wie er sagt, gestorben ist. Und da ist nicht zuletzt auch wieder die kleine Schwester nicht ganz unverantwortlich. „Sugar“ ist ein provokanter Blick in die imaginierte Stricherszene von Toronto, ein Film, der nicht moralisiert oder die Jungs als bemitleidenswerte Gestalten darstellt, sondern als gutaussehende und selbstbewußte Typen, die ganz genau wissen, daß sie stärker sind als jeder Klient, der ihnen da entgegenkommt.

Stimmen zum Film

'Sugar' hat gute Chancen, 'My Private Idaho' den Rang als bester schwuler Independent-Film aller Zeiten abzulaufen ... ein kleiner großer Film und das emotional aufwühlendste Stück Kino des ... Jahres.
Paul Schulz, Siegessäule
Wer eine nette Boy-Meets-Boy-Geschichte erwartet, wird ... enttäuscht ... kein süßer Film, aber auch keiner, der moralisiert, Probleme wälzt oder auf Mitleid macht.
Frank Noack, MÄNNER aktuell
Kurzweilig und intensiv erzählt der Film von der rauhen und schmerzlichen Liebe zweier Menschen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen. Regisseur John Palmer und Kameramann John Westheuser fotografieren die Straße, den Strich und Butchs Verfall in einem unaufdringlichen Underground-Stil. Verkommen und faszinierend zugleich erscheint diese Welt, ohne authentisch sein zu wollen ... Brendan Fehr und der früh verstorbene Andre Noble verwandeln ihre Figuren in lebendige, charismatisch leuchtende Charaktere.
film-dienst